Fußball

"Der Ausputzer" sehnt sich Jürgen Klopp: London Calling?

Jobtausch? Das wäre doch was: Jürgen Klopp und Arsène Wenger.

Jobtausch? Das wäre doch was: Jürgen Klopp und Arsène Wenger.

(Foto: imago/BPI)

Dortmunds gebeutelter TrainerJürgen Klopp beteuert, dass er beim BVB nicht das Handtuch wirft. Aber spekulieren kann man ja über eine Zukunft des Sympathieträgers in der Premier League - die englischen Kollegen tun es doch auch.

Für das englische Revolverblatt "Express" stand im November schon fest, dass Jürgen Klopp bald Nachfolger von Brendan Rodgers beim Liverpool FC wird. In den britischen Foren wünschen sich Arsenal-Fans den deutschen Fußballtrainer als Nachfolger von Arsène Wenger. Die britische Presse wie "The Guardian" schaut erstaunt auf die "spektakuläre Implosion" ihres deutschen Lieblingsvereins. Denn das ist Borussia Dortmund - man liebt die Fans, die günstigen Ticketpreise und vor allem liebt man den sehr temperamentvollen Trainer, auch wenn der momentan ein wenig von seinem Charme verloren hat und eher blutleer die katastrophale Bilanz seines Teams in der Hinrunde kommentieren muss. Sein "wir stehen da wie Idioten" nach der Niederlage in Bremen rauschte durch den englischen Blätterwald, denn hier redete sich ein Trainer nicht raus, bekannte Farbe und hofft auf ein besseres Jahr, denn schlimmer kann es wirklich nicht kommen.

"Der Ausputzer" auf n-tv.de

Das Fußballwochenende ist passé, alles ist geschrieben und gesagt. Wirklich alles? Natürlich nicht. Mit unserer Kolumne "Der Ausputzer" kehren wir auf n-tv.de dienstags, was aufzukehren ist. Unsere Autoren sind: Christian Bartlau, Kai Butterweck, Anja Kleinelanghorst und Ingo Scheel. Nach dem Spiel ist schließlich vor dem Spiel.

Also, auch wenn Klopps Stern nicht mehr so hell erstrahlt, weil er Fehler macht und straucheln kann, bleibt er ein Wunschkandidat für die Top-Vereine auf der Insel. Er selbst hat in einem Interview mit "BT-Sports" Hoffnung gemacht, dass er irgendwann in die Premier League kommt. Fragt sich nur, wann? Momentan kann man davon ausgehen, dass der Coach in Dortmund bleibt - das hat er immer wieder gesagt, seine Bosse schwören ebenfalls, dass sie gemeinsam die Karre aus dem Dreck ziehen wollen. Die Herren müssen nur ihre Nerven im Zaum halten. Wenn aber Mats Hummels, den man übrigens sehr gern in Manchester sehen würde, erzählt, dass es wohl noch ein bisschen dauert, bis Dortmund besser wird, horcht man nicht nur in Deutschland auf. Optimistisch klingt anders.

Die Messer werden gewetzt

Und deshalb wird Klopps Name immer wieder genannt, wenn Premier-League-Vereine Probleme bekommen. Liverpools Trainer Rodgers musste wie gesagt schon lesen, dass sein deutscher Kollege als sein Nachfolger feststeht. Aber Liverpool hat sich in den vergangenen Wochen wieder berappelte und am Wochenende in letzter Minute den Ausgleich gegen Arsenal geschafft. Das besänftigt die Kritiker.

Die wiederum wetzen jetzt ihre Messer für einen anderen: Arsène Wenger trainiert Arsneal seit 1996 und hat noch einen Vertrag bis 2017. Momentan läuft es nicht rund für die Gunners, die Meisterschaft kann man sich wieder abschminken und dass die Champions League gewonnen wird, glaubt auch keiner. Allerdings entlässt man einen Wenger nicht, da muss der schon von selber gehen wollen. Eigentlich eine ähnliche Situation wie in Dortmund. Dass nun beide Trainer zur selben Zeit das Handtuch werden, ist sehr unwahrscheinlich.

Trotzdem kann man davon ausgehen, dass Klopp irgendwann eine Premier-League-Mannschaft trainieren wird - wen soll er denn nach Dortmund trainieren wollen? Bayern München? HSV? Eher nicht. Ein Wechsel nach England wäre doch die große Herausforderung, hier ist alles noch eine Ecke aggressiver, auf und neben dem Platz. Die Kollegen von der Boulevardpresse sind noch ein bisschen wachsamer, da kann Felix Magath ein Lied von singen. Jetzt heißt es aber erst einmal für Klopp, die verkorkste Bilanz seines Vereins in der Rückrunde aufzuhübschen. Und dann kann er kommen, am besten bringt er noch Leute wie Hummels und Marco Reus mit - die Premier League würde sie mit offenen Armen empfangen. Und der Linksverkehr dürfte auch kein Problem sein.

Quelle: ntv.de, Von

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