Fußball

Favre lässt Bremen abblitzen Kohfeldt startet Bremens Rettung ganz cool

Florian Kohfeldt - statt der U23 trainiert er nun die Werder-Profis. Wie lange aber, ist fraglich.

Florian Kohfeldt - statt der U23 trainiert er nun die Werder-Profis. Wie lange aber, ist fraglich.

(Foto: dpa)

Angst? Kennt Florian Kohfeldt nicht. Der 35-Jährige übernimmt den Interimstrainerjob beim kriselnden SV Werder Bremen mit Respekt und noch mehr Selbstbewusstsein. Sein Klub sondiert derweil weiter den Trainermarkt und erhält eine Absage - und eine Bewerbung.

Mit breiter Brust ist Interimstrainer Florian Kohfeldt in seine neue Aufgabe beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen gestartet. Bei seiner ersten Pressekonferenz zeigte sich der 35-Jährige entspannt und selbstbewusst. "Das ist mit Sicherheit eine neue Situation, aber keine Situation, vor der ich in irgendeiner Form Angst habe", sagte Kohfeldt: "Respekt vor der Situation ja. Aber keine Angst, weil ich der absoluten Überzeugung bin, dass ich die Fähigkeiten habe, die Mannschaft gut auf das Spiel am Freitag vorzubereiten."

Bremens Sportchef Frank Baumann hält große Stücke auf Kohfeldt.

Bremens Sportchef Frank Baumann hält große Stücke auf Kohfeldt.

(Foto: dpa)

Für seine Bundesliga-Premiere am Freitag (20.30 Uhr im n-tv.de Liveticker) bei Eintracht Frankfurt hat Kohfeldt nur ein Ziel: drei Punkte. "Ich glaube, dass es am Freitag ein guter Start wäre, eine andere Leistung auf den Platz zu bringen und diese mit einem Sieg in Frankfurt zu krönen", sagte der bisherige U23-Trainer des Klubs. Werder wartet nach zehn Ligaspielen noch immer auf den ersten Sieg und hat erst drei Tore erzielt.

"Keine rosige Situation"

Kohfeldt, der das Amt des am Montag entlassenen Cheftrainers Alexander Nouri für unbestimmte Zeit übernommen hat, nahm dabei auch die Spieler in die Pflicht. "Jeder muss wissen, in welcher Situation wir stecken. Mit fünf Punkten ist es keine rosige Situation." Vor allem in puncto Mentalität und Bereitschaft könne man erwarten, "dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt".

Die parallele Suche von Bremens Sportchef Frank Baumann nach anderen potenziellen Trainerkandidaten stört Kohfeldt nicht. "Das ist kein Problem für mich", sagte er. Er stehe im intensiven Austausch mit Baumann. Außerdem empfinde er die Situation als Chance. "In dieser Woche muss die Mannschaft eine Reaktion zeigen nach den letzten Spielen. Wir alle wissen nicht, was Montag ist. Das ist aber nicht schlimm."

Baumann lobte Kohfeldt für dessen "klaren Vorstellungen, welchen Fußball er spielen lassen möchte. Wir sind froh, mit ihm ein weiteres Trainertalent in den eigenen Reihen zu haben. Er wird so oder so eine große Zukunft als Trainer haben." Für die Partie in Frankfurt wünsche er sich einen Sieg, "aber die Entscheidung über den zukünftigen Cheftrainer der Bundesliga-Mannschaft wird unabhängig vom Ergebnis getroffen."

Favre winkt ab, Herzog bewirbt sich

Nicht neuer Cheftrainer in Bremen wird Lucien Favre. Der Berater des Schweizers, der aktuell den französischen Erstligisten OGC Nizza trainiert, dementierte Gerüchte um einen Werder-Wechsel. "Das ist im Moment kein Thema", sagte Reza Fazeli der Deutschen Presse-Agentur. "Lucien Favre ist total konzentriert auf seine Aufgabe in Nizza." Allerdings befindet sich der Ex-Berliner und -Gladbacher Favre mit Nizza derzeit in der Krise. Nach vier Niederlagen in Serie belegt das Team von der Cote d'Azur in der Ligue 1 aktuell nur Rang 16. Im Vorjahr hatte OGC im ersten Jahr unter Favre lange um den Titel mitgespielt und am Ende Rang drei belegt.

Sofort als neuer Werder-Trainer zur Verfügung stehen würde dagegen der Ex-Bremer Andreas Herzog. "Keine Frage, bei Werder würde ich sofort als Trainer einsteigen, das ist ein ganz besonderer Verein für mich", schrieb der 49 Jahre alte frühere österreichische Fußball-Nationalspieler in einer Kolumne für das Internetportal Deichstube.de. Der frühere Werder-Profi rechnet sich allerdings offenbar selbst keine großen Chancen aus: "Ich bin in den Medien schon oft als Kandidat gehandelt worden, aber es hat nie konkrete Gespräche gegeben. Deswegen rechne ich nicht damit, dass sich das diesmal ändern wird."

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen