Fußball

"Ich bin auch nur ein Mensch" Kovac rechtfertigt seinen Bayern-Wechsel

Niko Kovac, künftiger Trainer des FC Bayern.

Niko Kovac, künftiger Trainer des FC Bayern.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Noch-Frankfurt-Trainer Niko Kovac bekräftigt, erst vergangene Woche von seinem künftigen Klub FC Bayern kontaktiert worden zu sein. Kritik am Ablauf seines Wechsels weist er zurück, sie habe ihn aber getroffen. Trotzdem betont er: Die Bayern-Chance musste er nutzen.

Eintracht Frankfurts Trainer Niko Kovac hat seinen bevorstehenden Wechsel zum FC Bayern München verteidigt. Lügen-Vorwürfe bei der Darstellung des genauen Ablaufs der Verhandlungen wies er zurück. "Die Entscheidungsfindung war ein langer Prozess, der über Wochen, Monate und Jahre gegangen ist", betonte Kovac in einem Mediengespräch: "Die Entscheidung ist dann relativ einfach."

Die teils massive Kritik an den Umständen seines Wechsels sei nicht spurlos an ihm vorübergegangen, räumte Kovac auf der Pressekonferenz vor dem Pokal-Halbfinale von Eintracht Frankfurt gegen den FC Schalke (am Mittwoch ab 20.45 Uhr im n-tv.de Liveticker) ein. "Das trifft mich schon, was geschrieben wird", sagte er, "ich bin auch nur ein Mensch." Unter anderem hatte Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder bezweifelt, dass sich Kovac und die Münchner an einem einzigen Tag geeinigt hatten. Bei Sky sagte Metzelder: "Das kann ich nicht glauben. Selbst in der Kreisliga lotet man so etwas aus."

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte am Samstag in seinem Wut-Interview mit Sky bestätigt, Kovac vor einigen Wochen zufällig im Rahmen einer Geburtstagsfeier getroffen zu haben. Dabei habe es laut Hoeneß aber keine Vertragsgespräche gegeben. Auch Kovac widersprach Medienberichten, wonach es schon vor Wochen eine Einigung mit Bayern gegeben habe. Er bekräftigte, dass der Deal mit dem Branchenprimus am vergangenen Donnerstag innerhalb von 24 Stunden perfekt gemacht wurde und er zuvor keinen Kontakt mit den Bayern-Verantwortlichen gehabt habe.

"Normal und menschlich"

Allerdings habe er sich "gedanklich" schon länger damit auseinandergesetzt, wie er bei einer Bayern-Anfrage reagieren würde. "Es ist normal und menschlich, dass sich jeder Gedanken macht, was wäre, wenn. Die Leistung von mir und meiner Mannschaft hat darunter aber überhaupt nicht gelitten", sagte Kovac, der als guter Freund von Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic gilt.

Bis zur Kontaktaufnahme der Münchner am vergangenen Donnerstag habe Kovac lediglich Signale aus München wahrgenommen, aber nicht direkt vom Verein. "Die Bayern sind ein Weltclub. Dort irgendwann mal in Betracht gezogen zu werden, überhaupt einmal die Chance zu bekommen, diese Chance ist sehr, sehr gering. Die Möglichkeit, die sich mir an dem Tag geboten hat, die musste ich wahrnehmen", erklärte Kovac seine rasche Zusage.

Nach eigener Aussage habe Kovac seit Jahren auf den Tag X hingearbeitet, auf ein Engagement bei einem Großklub. "Ich habe im Dezember 2016 verlängert - mit der Klausel, dass ich den Klub vor Beendigung des Vertrages verlassen kann, falls ein Club aus der Champions League kommt", sagte Kovac: "Meine Erwartungshaltung an mich selbst ist eine hohe. Ich war von mir persönlich überzeugt, dass ich es im Zusammenspiel mit der Mannschaft schaffen könnte, für Klubs aus diesen Bereichen interessant zu werden." Dieser Fall sei nun eingetreten. Deshalb sei er auch nicht vertragsbrüchig geworden.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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