Fußball

Frankfurt in EL gegen Sevilla Leipzig vor ungewissem Duell gegen Moskau

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Für Leipzigs Trainer Domenico Tedesco wird es ein Wiedersehen. Vor den Sachsen coachte er Spartak Moskau.

(Foto: imago images/Eibner)

Drei deutsche Klubs stehen im Achtelfinale der Europa League - doch nur Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt wissen nach der Auslosung, wohin die Reise geht. RB Leipzig trifft auf Spartak Moskau, die UEFA hat allerdings alle Spiele in Russland untersagt.

Spartak Moskau?! Wladimir Putin rückte mit seiner Armee auf Kiew vor, als RB Leipzig ausgerechnet das brisante Los im Achtelfinale der Europa League zog. Im Lichte des Angriffskriegs des russischen Präsidenten gegen die Ukraine wird sich Trainer Domenico Tedesco sich sicher nur gedämpft auf das Duell seinen Ex-Klub freuen können. Schon am vergangenen Mittwoch hatte Tedesco, der Spartak von 2019 bis 2021 trainierte, mit Sorge auf die Lage in der Ukraine geblickt - bevor die ersten Raketen einschlugen. "Ich hoffe, dass eine friedliche Lösung dabei herauskommt", sagte der Coach, der am liebsten "über Fußball und nur über Fußball" spricht. Tedesco betonte, als Trainer habe er bei Spartak "eine sensationelle Zeit" gehabt, "sowohl sportlich als auch aus menschlicher Sicht".

"Das ist für mich ein besonderes Spiel, das ist ja klar. Natürlich hätte ich mir andere Umstände für das Wiedersehen gewünscht. Ich hoffe wirklich, dass alles dafür getan wird, um doch noch schnell eine friedliche Lösung zu finden", sagte er am Freitag. Sportlich sei das "alles andere als eine leichte Aufgabe".

Die Reise nach Russland wird RB derweil jedoch erspart bleiben. Nach dem Hinspiel am 10. März in Leipzig muss Spartak sein Heimspiel eine Woche später auf neutralem Platz austragen. So entschied es das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitagmorgen. Wer weiß bei dem sich immer weiter zuspitzenden Konflikt jedoch, ob das Achtelfinale überhaupt wie geplant stattfinden wird. Beeinflussen können das weder Tedesco noch die Vereinsbosse bei RB, sie müssen sich auf das Sportliche konzentrieren - so schwer es sein mag. Nach dem Einzug unter die besten 16 träumt der Vizemeister von Sevilla, wo am 18. Mai das Europa-League-Endspiel steigt. Und der erste Titel der Vereinsgeschichte scheint in der aktuellen Form durchaus möglich.

Aufschwung unter Tedesco

"Wir sind ja in dem Wettbewerb schonmal relativ weit gekommen", sagte Nationalspieler Lukas Klostermann nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg im Zwischenrunden-Rückspiel am Donnerstagabend bei Real Sociedad San Sebastian: "Ich fand, man hat der ganzen Mannschaft heute auch angemerkt, dass wir schon auch Bock haben, noch weit zu kommen." Nach dem 2:2 im Hinspiel eine Woche zuvor genügte der letztlich klare Auswärtssieg für das Weiterkommen. "Der Wettbewerb macht Spaß, den nehmen wir ernst", sagte er: "Da haben wir alle Bock drauf. Trotzdem denken wir von Runde zu Runde."

Tedesco wird jedoch auch festgestellt haben, dass er im Begriff ist, eine von manchen vielleicht schon verloren geglaubte Saison möglicherweise gar zu vergolden. Als der Coach im Dezember vom glücklosen Jesse Marsch übernahm, war RB gerade aus der Champions League in die Europa League abgestiegen und lag in der Bundesliga sieben Punkte hinter einem Königsklassen-Rang. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Tedesco führte Leipzig nicht nur auf Platz vier in der Liga, er kann im Idealfall sogar Trophäen für die noch leere Vitrine holen. Am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr/Sky und Sport1) kann RB im Viertelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten Hannover 96 dem dritten Finale nach 2019 und 2021 ganz nah kommen. Und dann wäre da eben noch die Europa League, in der es die Leipziger 2018 bereits unter die Top acht geschafft hatten.

Die beiden anderen verbliebenen Bundesliga-Vertreter, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt, stehen ebenfalls vor anspruchsvollen Aufgaben. Leverkusen trifft auf Atalanta Bergamo und Eintracht Frankfurt wurde Leverkusens Gruppengegner Betis Sevilla zugelost. Leverkusen und Frankfurt hatten als Gruppensieger die Zwischenrunde übersprungen und treten am 10. März zunächst auswärts an. Die Rückspiele finden eine Woche später am 17. März statt. Das Finale steigt am 18. Mai in Sevilla.

Quelle: ntv.de, sue/tsi/sid

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