Fußball

Prügelei, Chaos - kommt Tuchel? Magath dient sich dem HSV als Retter an

"Grundsätzlich immer bereit": Felix Magath.

"Grundsätzlich immer bereit": Felix Magath.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Fußballer des Hamburger SV taumeln in Richtung zweite Liga, die Spekulationen um Thomas Tuchel als neuen Trainer gehen weiter. Steigt er gar sofort ein? Felix Magath hat da eine, wie er glaubt, noch bessere Idee. Und spart nicht mit Kritik.

Wollen würde er. Aber zu sagen hätte er schon gerne etwas. Am liebsten viel. Thomas Tuchel sei grundsätzlich bereit, ab dem Sommer den Hamburger SV zu trainieren - sagt sein Berater. "Thomas würde den HSV gerne machen, wenn gewisse Voraussetzungen stimmen", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" Olaf Meinking. Demnach soll es sich bei diesen Voraussetzungen weniger darum handeln, dass der Tabellenletzte auch in der kommenden Saison weiter in der Fußball-Bundesliga spielt. Es geht vielmehr darum, welche Kompetenzen sie Tuchel beim HSV im Fall der Fälle zugestehen würden.

Laut "SZ" könnte es gut sein, dass sich Tuchel schon sehr bald entscheidet, vielleicht noch in dieser Woche. Der 41 Jahre alte Fußballlehrer hatte sich im vergangenen Sommer nach fünf durchaus erfolgreichen Jahren freiwillig vom FSV Mainz verabschiedet. Sein Vertrag mit den Rheinhessen ruht seitdem und läuft im Juni aus. Nun sucht er einen neuen Job. Und der HSV ist offenbar ein Thema - auch wenn die Hamburger am Samstag mit 0:2 gegen den VfL Wolfsburg verloren, dabei einen desaströsen Eindruck hinterließen und nun auf dem letzten Platz in der Tabelle stehen. Sechs Spieltage hat das Gründungsmitglied der Bundesliga Zeit, den ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte noch irgendwie zu vermeiden.

"Von der Mannschaft kam nichts"

Grund genug für einen Ex-Trainer, sich als Retter ins Gespräch zu bringen. Felix Magath, Mitte Februar beim englischen Zweitligisten FC Fulham gefeuert und seitdem arbeitslos, war am Sonntagabend zu Gast im "Sportclub" des NDR. Er sei "grundsätzlich immer bereit", dem Hamburger SV zu helfen. Der HSV sei halt sein Verein. "Aber das ist nicht meine Entscheidung. Entscheiden, das machen ja andere beim HSV." Die Zukunft seines Herzensklubs malte Magath allerdings in den düstersten Farben - oder eben darum. Es sei schwer, sich vorzustellen, "wie man an das rettende Ufer kommen soll". Wie ein Absteiger habe der HSV gespielt. "Von der Mannschaft kam nichts." Seine gar nicht so versteckte Botschaft: Er würde das schon hinbekommen.

Interimscoach Peter Knäbel, der eigentlich als Sportdirektor fungiert, ist nach Mirko Slomka und Josef Zinnbauer bereits der dritte Trainer in der laufenden Spielzeit, der es mit dem HSV versucht. Bisher ist Knäbel, der zuvor noch nie eine Mannschaft in der Bundesliga angeleitet hatte, wenig erfolgreich, auch wenn er es gleich mit zwei Spitzenteams zu tun bekam. In den beiden Spielen bei Bayer Leverkusen und just gegen Wolfsburg holte er keinen Punkt, die Hamburger schossen kein Tor, kassierten dafür aber sechs Treffer. Auch dazu hat Magath eine Meinung: "Diese Entscheidung, jemanden für diese Position zu nehmen, wenn es dringend gegen den Abstieg geht, ist natürlich eine Entscheidung, die man als Experiment bezeichnen muss." Denn es gebe keine Gründe, warum Knäbel "der Mann sein soll, der diese Mannschaft, die schwierig ist, in den Griff bekommt".

Das scheint in der Tat nicht ganz einfach zu sein. So sollen in der Pause der Partie gegen Wolfsburg die Schweizer Nationalspieler Valon Behrami und Johan Djourou geprügelt haben. "Es ist richtig, dass es einen Vorfall gab, die Beteiligten erhalten eine Geldstrafe", bestätigte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf. Djourou soll Behrami kritisiert haben, der daraufhin auf ihn losgegangen sein soll. Angeblich lieferten sich beide einen Faustkampf, den sie sogar am Boden noch fortgesetzten. Kling stark nach Engagement an falscher Stelle. Ottmar Hitzfeld, einst Meistertrainer des FC Bayern und der Dortmunder Borussia sowie Nationalcoach der Schweiz, spricht sich deshalb für einen Notfallplan aus, in dem der Kollege Magath allerdings nicht vorkommt. Vielmehr plädiert Hitzfeld beim Bezahlsender Sky dafür, dass Tuchel sofort einsteigt: "Wenn er wirklich Interesse hätte, könnte er jetzt schon kommen." Aber ob der das wollen würde? Fortsetzung folgt, ganz bestimmt.

Quelle: ntv.de

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