Fußball

Topspiel-Traumtor beglückt Bayer Wunderstürmer lässt Frankfurt jubeln - zum letzten Mal?

Omar Marmoush erzielte sein 15. Saisontor.

Omar Marmoush erzielte sein 15. Saisontor.

(Foto: IMAGO/HMB-Media)

Torreich verabschiedet sich die Bundesliga aus der Hinrunde. Der VfL Wolfsburg schenkt Borussia Mönchengladbach großzügig ein, während Eintracht Frankfurt das potenzielle Abschiedstor seines Wunderstürmers bejubelt. Und Bayer Leverkusen gewinnt das Topspiel gegen den FSV Mainz 05.

Bayer Leverkusen - 1. FSV Mainz 05 1:0 (0:0)

Bayer Leverkusen hat im Titelrennen der Fußball-Bundesliga dank des Kunstschützen Alejandro Grimaldo erneut keine Schwäche gezeigt und auf der Bayern-Jagd dringend notwendige Zähler eingefahren. Gegen das Überraschungsteam FSV Mainz 05 setzte sich der Double-Gewinner bei klirrender Kälte durch einen traumhaften Freistoß-Treffer des Spaniers mit 1:0 (0:0) durch und sprang wieder auf einen Punkt an den Tabellenführer heran - die Münchner könnten am Mittwoch allerdings zurückschlagen.

Grimaldo (48.) traf aus 18 Metern zum Sieg für die klar überlegene Werkself, die nach dem zehnten Pflichtspielerfolg in Serie weiter auf der Erfolgswelle schwimmt und nun gespannt nach München blickt, wo der Spitzenreiter am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) gegen die TSG Hoffenheim ran muss. Die Mainzer kassierten nach drei Ligasiegen in Folge einen Dämpfer, liegen unter Erfolgscoach Bo Henriksen, der kurz vor Schluss wegen wiederholten Reklamierens die Gelb-Rote Karte sah, aber weiter auf Europacup-Kurs.

Für Jonathan Burkardt war das Spiel schon kurz nach Anpfiff wieder beendet.

Für Jonathan Burkardt war das Spiel schon kurz nach Anpfiff wieder beendet.

(Foto: IMAGO/DeFodi Images)

Das Spiel war noch keine zwei Minuten alt, als es für die Mainzer eine schlechte Nachricht gab: Kapitän und Torjäger Jonathan Burkardt fasste sich nach einem Sprint an den linken Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Die Leverkusener übernahmen sofort die Spielkontrolle, ein erster gefährlicher Abschluss von Patrik Schick aus spitzem Winkel wurde von Andreas Hanche-Olsen im letzten Moment noch von der Linie gekratzt (7.).

In der Folge kontrollierte die Werkself das Spiel nach Belieben, doch trotz rund 80 Prozent Ballbesitz fehlten klare Tormöglichkeiten. Ein Schussversuch von Aleix García (18.) wurde geblockt, wenig später rauschte der Abschluss von Piero Hincapié am langen Pfosten vorbei (22.). Die Mainzer wachten nun auf und boten dem Meister Paroli, ohne selbst gefährlich zu werden - auf der Gegenseite parierte Mainz-Keeper Robin Zentner einen Distanzschuss von Wirtz glänzend (41.). Auch Grimaldo (45.+2) scheiterte an Zentner.

Bayer kam schwungvoll aus der Pause, nach einem Foul an Wirtz legte sich Grimaldo den Ball in perfekter Position zurecht - und zirkelte ihn dann zur überfälligen Führung sehenswert in den Winkel. Die Mainzer versuchten zu antworten, nach einem Abschluss von Jae-Sung Lee verpasste Anthony Caci den Abpraller am zweiten Pfosten nur knapp (51.). Leverkusens Matej Kovar parierte wenig später gegen Kaishu Sano (57.). Auf der Gegenseite entschärfte der starke Zentner zum wiederholten Male einen Distanzschuss von Wirtz (61.), rettete außerdem gegen Frimpong (81.) und Tella (83.). Der Meister verwaltete den Vorsprung in der Folge, ohne ins Risiko zu gehen. Die Mainzer stemmten sich gegen die Niederlage.

Eintracht Frankfurt - SC Freiburg 4:1 (1:1)

Überraschungsteam Eintracht Frankfurt hat beim möglichen Abschied seines Sturmjuwels Omar Marmoush einen überzeugenden Heimsieg eingefahren. Die Elf von Trainer Dino Toppmöller nutzte dank des überragenden Ägypters ihre Überlegenheit gegen den SC Freiburg und gewann verdient mit 4:1 (1:1). Marmoush war in seinem womöglich letzten Spiel für Frankfurt der entscheidende Mann. Die Fans hatten ihren abwanderungswilligen Liebling herzlich empfangen, bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung hallte kein Name so laut durch das Stadion wie seiner.

Marmoush drehte die Partie danach fast im Alleingang: Mit seiner Ecke fand der Ägypter, der für 80 Millionen Euro in den kommenden Tagen zu Manchester City nach England wechseln könnte, den Torschützen Robin Koch (43.) zum Ausgleich. Die Führung (65.) erzielte er selbst. Es war sein 15. Saisontor, nie zuvor gelangen einem Frankfurter in der Hinrunde so viele. Hugo Ekitiké (71.) und Nnamdi Collins (81.) erhöhten, Ritsu Doan (37.) hatte Freiburg in Führung gebracht. Mit dem Dreier brach die SGE den Vereinsrekord für die meisten Punkte in einer Hinrunde aus der Saison 2022/23 (31). Den dritten Platz verteidigte sie vor Verfolger Rasenballsport Leipzig.

Die Eintracht setzte den Gegner in der eigenen Hälfte fest und versuchte, sich in den Strafraum zu kombinieren, was aber nur selten gelang. Für ihre erste kurze Phase der Unaufmerksamkeit kassierte die SGE die Rechnung. Eine scharfe Hereingabe von Merlin Röhl schob Doan aus wenigen Metern zur Führung ein. An der Rollenverteilung änderte sich durch die Führung nichts, der Ausgleich fiel entsprechend verdient. Marmoushs Ecke ließ der Ex-Freiburger Koch über den Schädel rutschen. Noch vor der Pause verpasste Ekitiké gleich zweimal die Führung, beide Schüsse flogen wie auch ein Freistoß von Marmoush knapp rechts vorbei. Sekunden nach dem Halbzeitpfiff hatte der Ägypter die erneute Chance, schloss aber zu hastig ab.

Es folgte der vielleicht letzte große Auftritt von Marmoush. Nach Flanke von Nathaniel Brown traf er im zweiten Anlauf zum 15. Mal in dieser Bundesliga-Saison - und versetzte die Zuschauer in Ekstase. Die Entscheidung durch Ekitiké nach Traumpass von Götze machte die Feierstimmung perfekt.

VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach 5:1 (1:0)

Der VfL Wolfsburg hat dem direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach im Rennen um das internationale Geschäft einen herben Dämpfer verpasst. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl setzte sich mit 5:1 (1:0) gegen die Fohlen durch, die ohne ihren erkrankten Toptorjäger Tim Kleindienst auskommen mussten. Während der VfL mit 27 Punkten mittendrin im Kampf um die europäischen Plätze ist, tritt Gladbach mit 24 Zählern auf der Stelle.

Jonas Wind (3.) sorgte per Foulelfmeter für einen Wolfsburger Blitzstart, Joakim Maehle (60.), Maximilian Arnold (75.) und Lukas Nmecha (84. und 87.) legten nach. Kurz vor Schluss traf Shio Fukuda (89.) für Gladbach. Der VfL kann nun mit Rückenwind am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) zu Bayern München reisen. Die Gladbacher fingen sich nach dem frühen Nackenschlag zwar schnell, in Abwesenheit des Nationalstürmers Kleindienst, der aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden ausfiel, fehlte jedoch die letzte Durchschlagskraft. Die Fohlen sind ebenfalls am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) beim aktuellen Champion Bayer Leverkusen gefordert.

In Wolfsburg gab es für sie gleich zu Beginn einen herben Dämpfer: Julian Weigl erwischte Bence Dardai bei einem Klärungsversuch im Strafraum, Wind verwandelte den fälligen Foulelfmeter eiskalt. Beflügelt durch den frühen Führungstreffer drückten die Wölfe weiter aufs Tempo, nur wenig später kam der Däne erneut zum Abschluss (7.), verzog jedoch.

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Die Gladbacher, die erstmals in dieser Saison auf Kleindienst verzichten mussten, taten sich in der Anfangsphase schwer. Eine vielversprechende Möglichkeit zum Ausgleichstreffer verpasste Tomas Cvancara, der für Kleindienst in die Startelf gerückt war. Der tschechische Stürmer scheiterte mit seinem Lupfer an VfL-Keeper Kamil Grabara (12.). Die Gäste kamen nun zunehmend besser in die Partie und übernahmen die Spielkontrolle, Grabara wurde gleich mehrfach geprüft.

Doch nach der Pause machte Wolfsburg wieder mehr Druck, der Abschluss von Mohamed Amoura landete am Pfosten (49.). Kurz darauf hatte Yannick Gerhardt den nächsten Treffer für den VfL bereits auf dem Fuß, vergab die Riesen-Chance jedoch leichtfertig. Der Mittelfeldspieler war nach einem Pass von Patrick Wimmer schon frei durch, zögerte jedoch zu lange und wurde durch Nico Elvedi entscheidend gestört (56.). Maehle legte jedoch wenig später aus kurzer Distanz nach einer Hackenablage von Wind nach. In der Schlussphase wurde es noch bitterer für Gladbach.

Quelle: ntv.de, tsi

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