Trifft er, dann klappt’s Müller garantiert dem FC Bayern die Siege
05.11.2015, 11:50 Uhr
Was wäre der FC Bayern ohne Thomas Müller?
(Foto: imago/Michael Weber)
Zweimal trifft Thomas Müller bei der Königsklassengala der Bayern gegen Arsenal. Er selbst findet das "ganz okay." Dabei ist er derjenige, auf den es ankommt. Mit dem Achtelfinale jedenfalls sollte es dank seiner klappen.
Wer mit seiner Mannschaft in der Champions League mit 5:1 gewinnt und dabei auch noch zwei Tore schießt, der hat natürlich gut reden. Und so war der Müller Thomas dann auch guter Dinge, als er an diesem Mittwochabend nach dem Kantersieg seines FC Bayern gegen den FC Arsenal gefragt wurde, wie es denn so gewesen sei. Erst einmal sei er sehr zufrieden, dieses Schlüsselspiel, wie er es nannte, gewonnen zu haben. Nun stehen die Münchner nach vier Partien mit neun Zählern auf Platz eins der Gruppe F. Das Achtelfinale haben sie so gut wie erreicht - wenn sie in knapp drei Wochen, am 24. November, auch noch Olympiakos Piräus schlagen, sogar als Gruppenerster.
Und sonst so? Sei der Auftritt der Bayern schon "sehr nahe dran" an dem gewesen, was sie Mannschaft zu leisten vermag. "Also ganz okay." Ganz okay war auch, dass er mit zwei Toren am diesem Schützenfest beteiligt und neben dem überragenden Thiago der beste Spieler einer sehr guten Mannschaft war. Nach einer knappen halben Stunde erzielte er das 2:0, eine Minute vor dem Ende der Partie als Krönung eines Konters das 5:1, nachdem der kurz zuvor noch eine Chance der besseren Art vertändelt hatte. Es war sein insgesamt fünftes Doppelpack in der europäischen Königsklasse. Ganz okay halt. Dabei hatte der Kollege Robert Lewandowski, Schütze des ersten Münchner Tores, ihn vor dem Spiel beinahe überschwänglich gelobt: "Ich verstehe mich wirklich sehr gut mit Thomas. Wir könnten uns wahrscheinlich mit geschlossenen Augen anspielen."
"Ich sollte treffen"

Thomas Müller erzielt sein zweites Tor gegen den FC Arsenal - Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker (l.) fälscht dabei unglücklich ab.
(Foto: AP)
Entscheidend aber war Müllers erster Treffer - zumindest statistisch betrachtet. In bisher 321 Spielen hat der deutsche Nationalspieler und Weltmeister 136 Tore erzielt und 107 Vorlagen gegeben. Und die Regel lautet: Wenn Müller trifft, gewinnt der FC Bayern immer. Zumindest beinahe. In der Bundesliga war das bisher 44 Mal der Fall, in der Champions League seit Mittwoch nun zehn Mal. Das bisher einzige Spiel, in dem Müller traf und die Bayern dennoch verloren, war das 2:3 gegen Manchester City im Dezember 2013. "Das ist eine wirklich schöne Statistik und zeigt: Ich sollte treffen. Das würde der Mannschaft auf jeden Fall helfen", hatte Müller vor der Gala gegen Arsenal gesagt.
Das hat er klug erkannt - und konsequent umgesetzt. Meist spielte er auf der rechten Seite, bisweilen aber im zentralen Mittelfeld oder eben vor des Gegners Tor - flexibel eben, ganz so, wie es sich sein Trainer Josep Guardiola wünscht: "Große Gratulation an die Mannschaft." Am Ende war es nämlich so, wie es Weltmeister Per Mertesacker, der bei Müllers erstem Tor den Ball noch mit dem Knie abgefälscht hatte, im Namen seiner geplagten Kollegen vom FC Arsenal sagte: "So, wie die Bayern aufgetreten sind, waren wir nicht in der Lage, dagegenzuhalten."
Müllers Fazit fiel da etwas entspannter aus: "Wir haben sehr seriös gespielt. Heute haben wir einen großen Schritt gemacht. Wenn wir das nächste Spiel gewinnen, sollten wir durch sein." Das ist in der Tat so. Die Chance eines Scheiterns ist im Grunde hypothetischer Natur: Will der FC Bayern das Achtelfinale der Champions League tatsächlich noch verpassen, müsste er erst zu Hause gegen Piräus verlieren - und dann, am sechsten und letzten Spieltag mit mindestens fünf Toren Unterschied beim kroatischen Meister Dinamo Zagreb. Sagen wir es so: Wenn alles nichts hilft, schießt Müller einfach ein Tor.
Quelle: ntv.de