Fußball

Sie verbindet nur noch der Erfolg Nagelsmann trifft auf seinen Mentor Tuchel

Zwei Profis: Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel.

Zwei Profis: Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel.

(Foto: dpa)

Thomas Tuchel gibt einst den Startschuss zur Trainerkarriere von Julian Nagelsmann. Doch Dankbarkeit hört sich irgendwie anders an. Mittlerweile verbindet die beiden Fußballtrainer nur noch der Erfolg mit ihren Klubs aus Dortmund und Hoffenheim.

Als das Knie des hoffnungsvollen Talents Julian Nagelsmann nicht mehr mitspielte, hatte Thomas Tuchel sofort eine andere Verwendung für den Verteidiger. Der damalige Juniorentrainer des FC Augsburg machte Nagelsmann im Alter von 20 Jahren kurzerhand zu seinem Assistenten und Video-Analysten - es war der Startschuss für eine der steilsten Trainerkarrieren im deutschen Profifußball. Doch obwohl das Ganze erst neun Jahre her ist, verbindet Nagelsmann, Trainer der TSG Hoffenheim, und Tuchel, Trainer der Dortmunder Borussia, erstaunlicherweise nichts mehr - außer eben der Erfolg in der Bundesliga. Heute (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) treffen beide zum Auftakt des 15. Spieltags aufeinander.

"Seine Arbeit ist natürlich außergewöhnlich gut. Aber ich schaue mir wenig bis nichts bei ihm ab, weil ich seine Arbeit nicht im Detail kenne und wir auch selbst gute Ideen haben", sagte Nagelsmann über seinen früheren Mentor: "Ich habe keine Kontakt zu ihm, auch wenn mein Weg unter ihm begonnen hat. Er ist ein normaler Kollege wie die anderen 16 auch." Dankbarkeit hört sich irgendwie anders an. Auch der Rückblick des 29-Jährigen, den die TSG-Verantwortlichen in der vergangenen Saison zum jüngsten Bundesliga-Cheftrainer der Geschichte gemacht hatten, auf die gemeinsame Zeit fällt eher nüchtern aus: "Tuchel war in Augsburg ein sehr akribischer Trainer, der auch mal lauter wurde."

"Aber natürlich gibt es Parallelen"

Viel mehr hat Nagelsmann nicht dazu zu sagen. Etwas ausführlicher spricht Eugen Polanski über Nagelsmann und Tuchel. Schließlich erlebte der Hoffenheimer Kapitän in seiner Zeit beim FSV Mainz 05 auch Tuchel, der 2009 vom damaligen FSV-Manager Christian Heidel zum Erstliga-Novizen auf der Trainerbank befördert worden war. "Sie sind weder als Trainer noch als Menschen gleich", sagte Polanski: "Aber natürlich gibt es Parallelen. Ganz grob kann ich das so beschreiben: Im Training arbeiten beide sehr hart und akribisch daran, am Wochenende auf dem Feld viele Lösungen für eine bestimmte Situation parat zu haben."

Weil Nagelsmann dies mit großem Erfolg gelingt, gilt er bereits als heißer Kandidat auf den Trainerposten bei einem Spitzenklub. Das weiß auch der Hoffenheimer Mehrheitseigner Dietmar Hopp. "Julian steht natürlich im Fokus anderer", sagte Hopp zuletzt über Nagelsmann, der noch bis Juni 2019 im Kraichgau unter Vertrag steht: "Aber er ist sicher keiner, der einen Schnellschuss macht. Er will beweisen, dass er nachhaltig mit Erfolg arbeiten kann. Das möchte er am Beispiel Hoffenheim zeigen. Ich habe die Hoffnung und den Glauben, dass es mit Julian länger hält, als manche unken."

Ob das tatsächlich so ist, bleibt abzuwarten. Denn mittlerweile weiß auch das Ausland, welches Trainerjuwel in Hoffenheim auf der Bank sitzt. Dafür sorgten in den vergangenen Wochen seine Interviews mit CNN, der BBC, der Sun und der "Gazzetta dello Sport". Und auch beim Lob von Sportchef Alexander Rosen dürften seine Managerkollegen auf Trainersuche genau zugehört haben: "Er ist mit voller Leidenschaft dabei, er ist ehrgeizig, er brennt regelrecht." Noch brennt Nagelsmann für die TSG.

Quelle: ntv.de, Alexander Sarter, sid

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