Extrem wichtig für das EM-Team Phantom Prinz ist nun als Psychologin gefragt
02.07.2022, 07:33 Uhr
Birgit Prinz spielte 214 Mal für Deutschland.
(Foto: imago sportfotodienst)
Aus dem Hintergrund meldet sich nach langem Schweigen Birgit Prinz zu Wort. Die Rekordnationalspielerin gibt Einblicke in ihre Rolle als Sportpsychologin des Frauen-Nationalteams. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schätzt die Dienste der früheren Torjägerin ungemein.
Birgit Prinz ist ein Phantom. Zumindest für die Öffentlichkeit. So groß der Hype um die deutschen Fußball-Frauen vor der bevorstehenden Europameisterschaft auch ist und so wichtig ihre Aufgabe als Teampsychologin: Die Rekordnationalspielerin arbeitet im Hintergrund - und lässt lieber Taten sprechen. "Es geht einfach nicht mehr um mich", sagte Prinz nun bei ihrem ersten größeren Interview seit langer Zeit. Für sie, das stellte die 44-Jährige in einem Gespräch mit Verbandsmedien heraus, "geht es ganz klar um unsere Spielerinnen". Als Sportpsychologin sei sie "ein Baustein in diesem Puzzle, aber nicht an vorderster Front".
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die mit Prinz einst zusammen in der Nationalelf kickte und 1995 und 1997 den EM-Titel gewann, schätzt die Dienste der früheren Torjägerin ungemein. "Birgit ist für alle im Team extrem wichtig", sagte sie kürzlich: "Alle können von ihrer Art und ihrer Erfahrung profitieren. Birgit ist ein absoluter Mehrwert für die ganze Gruppe und für den DFB."
Ihr Erfahrungsschatz ist nach 214 Länderspielen zweifellos üppig: Jahrelang war es Prinz, die das DFB-Team als Kapitänin anführte. Mit der dreimaligen Weltfußballerin an der Spitze stieg Deutschland zur Frauenfußball-Großmacht auf, eroberte 2003 und 2007 den WM-Thron. "Ich kann mit ihr Gespräche führen, die ich sonst mit niemand anderem führen kann", sagt Voss-Tecklenburg. Sie hatte die studierte Psychologin Prinz, die seit 2012 bei der TSG Hoffenheim in diesem Bereich arbeitet, vor drei Jahren erst mit ins Betreuerteam genommen.
"Ich versuche, Stimmung mitzubekommen und da zu unterstützten, wo ich etwas mitbekomme", sagte Prinz im am Freitag veröffentlichten Interview zum Zusammenspiel mit den Trainern. Warum die Rolle einer Sportpsychologin wichtig sei? "Da mittlerweile alle Mannschaften bei der EM fußballerisch und taktisch sehr gut ausgebildet sind, athletisch sind, werden die Komponenten auf der psychologischen Ebene immer wichtiger", erklärt Prinz, "weil einfach Kleinigkeiten entscheiden".
Quelle: ntv.de, tno/sid