Fußball

Deutscher Weltfußballer? Niemals! Real Madrid ätzt gegen Platinis "Vorlieben"

Darling Cristiano Ronaldo: Für Real Madrid kann es nur einen Weltfußballer geben.

Darling Cristiano Ronaldo: Für Real Madrid kann es nur einen Weltfußballer geben.

(Foto: imago/Marca)

Ein Fußball-Weltmeister als Weltfußballer? Uefa-Präsident Michel Platini fände das ziemlich gut, deshalb wirbt der Franzose für einen DFB-Kicker. Bei Real Madrid kommt das gar nicht gut an, obwohl dort Weltmeister Toni Kroos kickt. Gewinnen darf der aber nicht.

Wenn Uefa-Präsident Michel Platini wählen dürfte, gäbe es 2014 ein Novum: den ersten deutschen Weltfußballer. "Es gibt viele Spieler, die den Ballon d'Or verdient hätten, aber ich bin der Meinung, dass der Preis in einem WM-Jahr an den Weltmeister gehen sollte", sagte der 59-jährige Franzose am Mittwoch in Madrid.

Mit den privaten Vorlieben von Michel Platini will sich Real Madrid nicht arrangieren.

Mit den privaten Vorlieben von Michel Platini will sich Real Madrid nicht arrangieren.

(Foto: dpa)

Ein Affront für den dort ansässigen Spitzenklub Real. Der spanische Fußball-Rekordmeister kritisierte den Uefa-Boss für seine Aussage nun scharf. "Wir sind überrascht über die Äußerung privater Vorlieben, besonders, wenn sie vom Oberhaupt des europäischen Fußballs kommt, der in dieser Frage strikte Neutralität wahren sollte", teilte Real auf seiner Homepage mit.

Hauptsache Ronaldo

Dabei geht es den "Königlichen" ganz offenkundig nicht darum, dass kein Real-Profi den Titel gewinnen könnte. Mit Toni Kroos steht schließlich ein Weltmeister im Team der "Königlichen". Die Angst in Madrid ist vielmehr, dass Superstar Cristiano Ronaldo die Auszeichnung nicht erneut bekommt - weshalb Real vehement um die Wiederwahl seines divenhaften Torjägers wirbt.

Der Champions-League-Sieger verwies darauf, dass der "Ballon D'Or" eine individuelle Auszeichnung sei, keine für das Kollektiv. Und diese individuelle Ehrung stehe Ronaldo zu, der "ohne Zweifel das beste Jahr seiner Geschichte gespielt hat". Der Portugiese habe den Ballon D'Or deshalb "mehr denn je" verdient. Auch Real-Coach Carlo Ancelotti stimmte in die Kritik an Platini ein: "Ich glaube, es ist nicht korrekt, dass er sich so zu der Wahl äußert."

Sechs Weltmeister gegen Ronaldo

Die Fifa hatte Ende Oktober eine 23 Spieler umfassende Vorauswahl getroffen. Auf dieser Liste stehen neben Cristiano Ronaldo und Weltmeister Toni Kroos auch die Real-Stars Gareth Bale (Wales), Karim Benzema (Frankreich), Sergio Ramos (Spanien) und James Rodriguez (Kolumbien). Auch die Weltmeister Philipp Lahm, Thomas Müller, Manuel Neuer, Mario Götze und Bastian Schweinsteiger (alle Bayern München) stehen zur Wahl.

Der "Titelverteidiger" ist Ronaldo, er hat die Trophäe bislang zweimal gewonnen (2008, 2013). Auch Lionel Messi vom FC Barcelona, mit vier Ehrungen Rekordsieger (2009 - 2012), gehört zu den Nominierten. Am 1. Dezember gibt die Fifa bekannt, welche drei Spieler es auf die finale Shortlist geschafft haben. Der Sieger wird dann am 12. Januar bekanntgegeben.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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