Die Sorge um Sportvorstand Matthias Sammer soll die Fußballer des FC Bayern nicht von ihrem Halbfinale in der Champions League bei Atlético Madrid ablenken. Der Sportvorstand selbst gibt Entwarnung; er müsse sich nur ein wenig ausruhen - und Aufregung meiden.

Er gilt als Mahner, als schlechtes Gewissen des FC Bayern: Doch in den entscheidenden Wochen müssen die Münchner auf ihren Sportvorstand Matthias Sammer verzichten. Wenn der Fußball-Bundesligist am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) sein Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei Atlético Madrid bestreitet, wird der 48-Jährige die Partie in seinem Haus in Grünwald verfolgen. Nach einer "winzigen Durchblutungsstörung im Gehirn" sei Erholung angesagt. Die Aufregung Estadio Vicente Caldéron wäre Gift für den Genesungsprozess.

Ob Sammer in dieser Saison noch einmal seinen Platz auf der Bank neben Trainer Josep Guardiola einnimmt, ist fraglich - auch wenn er am Sonntag Entwarnung gegeben hatte. Es gebe "keine Einschränkungen für mich, und die Ärzte haben versichert, dass ich vollständig auskuriert und wieder hergestellt werde". Er werde sich aber "die nötige Zeit zum Regenerieren geben". Die Sorge um den Sportvorstand soll die Bayern, die vor dem 26. deutschen Meistertitel stehen, aber nicht von ihrem großen Ziel ablenken.

Der FC Bayern wird seine ganze Stärke benötigen, um Atlético auf dem Weg zum Finale in Mailand am 28. Mai auszuschalten. Ein Wunschlos ist das Team des Trainers Diego Simeone keineswegs. Sammer hatte Atlético nach der Auslosung schon als "Leidenschaftsmonster" bezeichnet. "Es war das Team, gegen das ich am wenigsten spielen wollte. Für mich ist es der härteste Gegner. Es ist unglaublich, was sie in dieser Saison geschafft haben", sagte der spanische Nationalspieler Javi Martínez. Dabei wäre auch ein Duell gegen Real Madrid um Superstar Cristiano Ronaldo möglich gewesen. Und der frühere Real-Profi Xabi Alonso warnte: "Sie sind in der Elite des europäischen Fußballs angekommen. Wenn wir nicht bei 100 Prozent sind, wird es schwer."