Fußball

FC Bayern droht der Konkurrenz Schwarz erkennt griesgrämige Mainzer nicht

"Da war es schon zu spät": Sandro Schwarz.

"Da war es schon zu spät": Sandro Schwarz.

(Foto: imago/Eibner)

Als Trainer des FSV Mainz ist Sandro Schwarz nicht unumstritten, und so setzt er auf einen Sieg bei Eintracht Frankfurt - und das Halbfinale im DFB-Pokal. Dort wollen auch die Schalker hin und beschäftigen sich nicht mit Schreckensszenarien.

Wer folgt dem FC Bayern ins Halbfinale?

Nicht nur, dass der FC Bayern uneinholbar die Tabelle der Fußball-Bundesliga anführt, nicht nur, dass am Dienstagabend sein Viertelfinale des DFB-Pokals beim SC Paderborn mit 6:0 (3:0) gewann. Nun drohen die Münchner auch noch der Konkurrenz, die im Grunde keine ist. "Nachlassen wird meine  Mannschaft nicht. Egal in welchem Wettbewerb", sagte Trainer Jupp Heynckes, nach dem 20. Sieg im 21. Spiel nach seiner Rückkehr. Na dann viel Spaß.

"Nachlassen wird meine  Mannschaft nicht": Jupp Heynckes.

"Nachlassen wird meine  Mannschaft nicht": Jupp Heynckes.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Die Bayern jedenfalls haben es zum neunten Mal in Folge ins Halbfinale geschafft. Das Ziel ist und bleibt aber das Finale am 19. Mai. "Uns fehlt nur noch ein Schritt  bis Berlin. Den wollen wir gehen", sagte Flügelspieler Arjen Robben, der in Ostwestfalen die Tore zum 5:0 und 6:0 erzielte. Erst aber einmal steht die Vorschlussrunde am 17. oder 18. April an. Dort könnte der Gegner Bayer 04 heißen. Die Leverkusener hatten dem SV Werder Bremen zwar etwas mehr Mühe, setzten sich aber letztlich nach Verlängerung mit 4:2 durch. Und nun? Werden die beiden anderen Teilnehmer ermittelt. Und zwar:

18.30 Uhr: Eintracht Frankfurt - FSV Mainz

Es klang ein wenig so, als hätte er lieber eher erfahren, woher seine Katarina kommt. Doch jetzt wohnt er dort, wo er an diesem Mittwoch (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) im Viertelfinales des DFB-Pokals auch beruflich zu tun hat. Und Sandro Schwarz, vor 39 Jahren in Mainz geboren und seit Ende Mai vergangenen Jahres Trainer des 1. Fußball- und Sportvereins, sorgt sich um seinen Ruf und darum, dass ihn irgendjemand einen Frankfurter nennen könnte, wie er im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erzählte: "Ich bin Mainzer, mehr Mainzer geht kaum. Der Wohnort Frankfurt liegt einzig und allein an meiner Frau. Die ist Frankfurterin. Und das habe ich beim Kennenlernen eben erst bei der fünften oder sechsten Frage erfahren. Da war es schon zu spät." Nicht zu spät ist es für Schwarz und seine Mannschaft in Sachen Halbfinale, dort wollen sie hin: "Es ist ein geiler Wettbewerb, in dem wir ungeschlagen sind und haben die Möglichkeit etwas Historisches zu erreichen. Wer da nicht komplett brennt, ist komplett fehl am Platz."

Frankfurt - Mainz, 18.30 Uhr

SG Eintracht Frankfurt: Hradecky - Salcedo, Hasebe, Falette - M. Wolf, Mascarell, Chandler - K.-P. Boateng, Fabian - Haller, Rebic. - Trainer: Kovac
1. FSV Mainz: Zentner - Gbamin, Hack, Diallo - Donati, N. de Jong, Brosinski - S. Serdar, Latza - Quaison, Ujah. - Trainer: Schwarz
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

Das mit dem ungeschlagen ist in der Tat richtig, sonst wären die Mainzer ja nicht so weit gekommen. Sie haben schon mit 3:1 beim Lüneburger SK Hansa, mit 3:2 nach Verlängerung gegen Holstein Kiel und mit 3:1 gegen den VfB Stuttgart gewonnen. Das ist also nicht ihr Problem. Weit schwerer wiegt, dass sie in der Bundesliga mitnichten ungeschlagen sind und nach dem 0:2 gegen den FC Bayern am Wochenende erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder auf den Relegationsplatz abgerutscht sind. Und so sehen die Fans den Trainer durchaus kritisch und tuen das in den sozialen Medien drastisch kund. So sehr, dass sich der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder zu einem Bekenntnis aus "vollster Überzeugung" gezwungen sah und die oft überharte "Stammtisch"-Kritik geißelte. Schwarz versteht's nicht, wie er der "FAZ" sagte. Es sei bisweilen sprachlos, "wie negativ und griesgrämig viele Leute derzeit eingestellt sind. Ich erkenne meine Mainzer da manchmal kaum wieder". Tipp: 2:0. Ein anderes Problem des FSV ist nämlich, dass die Frankfurter, die mit einem 3:0 beim TuS Erndtebrück, einem 4:0 beim 1. FC Schweinfurt 05 und einem 2:1 nach Verlängerung beim 1. FC Heidenheim ins Viertelfinale einzogen, wieder ins Endspiel nach Berlin wollen. Trainer Niko Kovac, der sich jüngst mit Schwarz zum Abendessen getroffen hatte, formulier das so: "Wir wissen, wie schön es ist, im Pokalfinale zu stehen. Jeder, der im letzten Jahr dabei war, möchte da wieder hin. Wir haben dieses Endspiel gegen Dortmund ja auch verloren. Das würden wir vielleicht gern revidieren."

20.45 Uhr: FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg

Schalke - Wolfsburg, 20.45 Uhr

FC Schalke 04: Fährmann - Kehrer, Naldo, Nastasic - M. Meyer - D. Caligiuri, Oczipka - Harit, Goretzka - G. Burgstaller, di Santo. - Trainer: Tedesco
VfL Wolfsburg: Casteels - S. Jung, Bruma, Knoche, Tisserand - Guilavogui, Arnold - Steffen, Malli, Mehmedi - Origi. - Trainer: Schmidt
Schiedsrichter: Christian Gittelmann (Gauersheim)

Weil's in der Liga nicht läuft, rechnen sie sich in Wolfsburg die Welt ein wenig schöner: "Drei Siege, dann ist man im internationalen Fußball", sagte Trainer Martin Schmidt - und hat damit völlig recht. Zumindest rechnerisch. Gewönne der VfL (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) tatsächlich in Gelsenkirchen, wäre das eine mittlere Überraschung. Bisher haben die Wolfsburger es eher mit Unentschieden, zwölf stehen in dieser Saison bereits zu Buche, elf davon unter Schmidts Regie. Und in der Liga gab's auf Schalke ein 1:1. Aber im Pokal haben sie ja auch schon gewonnen und sind gar, um mit dem Mainzer Trainer Sandro Schwarz zu sprechen, ungeschlagen. Einem 1:0 bei Eintracht Norderstedt folgten ein 1:0 gegen Hannover 96 und ein 2:0 nach Verlängerung beim 1. FC Nürnberg. "Wir werden alles reinwerfen und wollen gewinnen, alles andere spielt keine Rolle", verspricht Schmidt. "Schalke ist ein Gegner, der uns liegt. Auswärts haben wir  nichts zu verlieren, wir sind in der Rolle des Herausforderers, das passt zu uns." Sie können es ja mal versuchen.

Derweil verkündet Schmidts Trainerkollege Domenico Tedesco: "Wir haben viel Lust und Hunger auf das  Spiel." Die Niederlage seiner Schalker in letzter Minute gegen den SV Werder sei abgehakt. "Wir haben äußerst unglücklich gegen  Bremen verloren. Aber wir wissen es  realistisch einzuschätzen. Wir waren nicht zu euphorisch, als wir 14  Spiele ungeschlagen waren - und das gilt auch für die jetzige Situation." Bewusst positiv gibt sich auch Manager Christian Heidel: "Es ist üblich, nicht nur auf Schalke,  sondern generell, sich Gedanken über Schreckensszenarien zu machen. Was ist, wenn jetzt alles schiefgeht? Was ist, wenn wir jetzt fünf  Spiele verlieren? Wir beschäftigen uns  lieber mit anderen Themen. Beispielsweise: Was ist, wenn wir die  nächsten fünf Spiele gewinnen? Oder noch viel wichtiger: Wir wollen jetzt das nächste Spiel gewinnen!" Tipp: 2:0. Das lassen sich die Gelsenkirchener nicht nehmen. Schließlich haben sie bisher im Pokal beim BFC Dynamo in Berlin mit 2:0, beim SV Wehen Wiesbaden mit 3:1 und gegen den 1. FC Köln mit 1:0 gewonnen. Und am Samstag steht ab 18.30 Uhr die Ligapartie beim FC Bayern an.

Quelle: ntv.de

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