Hannover nur mit Nullnummer St. Pauli und Bielefeld gewinnen
07.04.2017, 20:38 Uhr
Na, es geht doch: St. Paulis Spieler jubeln über den Sieg in Nürnberg.
(Foto: dpa)
In der 2. Fußball-Bundesliga spitzt sich nicht nur der Aufstiegs-, sondern auch der Abstiegskampf zu. Der FC St. Pauli und Arminia Bielefeld kommen auswärts zu Siegen. Spitzenreiter Hannover 96 lässt dagegen in Würzburg Punkte liegen.
Würzburger Kickers - Hannover 96 0:0
Hannover 96 hat erstmals unter Trainer André Breitenreiter Punkte im Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga liegen gelassen. Die Niedersachsen mussten sich bei Aufsteiger Würzburger Kickers mit einem tristen 0:0 begnügen. Damit droht dem Liga-Primus am Wochenende der Verlust der Tabellenführung, bis Montag kann der Klub sogar auf Rang vier abrutschen. In seinen ersten beiden Spielen hatte Breitenreiter zwei Siege gefeiert. Hannover blieb dennoch zum fünften Mal in Folge ungeschlagen und kassierte dabei keinen einzigen Gegentreffer. Würzburg wartet dagegen weiter auf den ersten Sieg des Jahres, die Abstiegszone rückt immer näher.
Die 12.450 Zuschauer in Unterfranken sahen besonders in der ersten Halbzeit eine Begegnung auf dürftigem Niveau. Die Geschehen war geprägt von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld, Großchancen gab es keine. Besonders Hannover enttäuschte offensiv völlig. Im zweiten Durchgang bot Würzburg dem Favoriten mit großem Einsatz weiter erfolgreich Paroli, Hannover fand kaum ins Spiel. Auch ein Doppelwechsel in der 63. Minute sorgte bei 96 nicht für den erhofften Schwung. Martin Harnik hatte dennoch bei einem Pfostenschuss (74.) die Führung auf dem Fuß, auf der Gegenseite vergab auch Würzburgs Elia Soriano (77.) aus spitzem Winkel.
1. FC Nürnberg - FC St. Pauli 0:2 (0:0)
Der FC St. Pauli hat seine Torflaute dank Aziz Bouhaddouz beendet und zumindest vorübergehend die Abstiegszone verlassen. Die Hamburger gewannen nach einem Doppelpack des Marokkaners 2:0 (0:0) beim 1. FC Nürnberg, durch den Erfolg kletterten die Gäste auf den 15. Platz. Der 1. FC Kaiserslautern und Erzgebirge Aue können am Wochenende aber wieder vorbeiziehen. Bouhaddouz traf in der 51. und 70. Minute für St. Pauli, das zuvor in drei Spielen ohne Torerfolg geblieben war. Das Team von Trainer Ewald Lienen feierte seinen ersten Sieg seit Anfang März (2:1 bei 1860 München) und den ersten beim weiterhin achtplatzierten Club seit 16 Jahren.
Die 28.889 Zuschauer sahen zunächst ein Duell mit wenigen Höhepunkten, die erste Torchance hatte St. Pauli: Innenverteidiger Sören Gonther setzte den Ball nach einer Ecke knapp über den Kasten (15.). Und auch Nürnberg kam vor der Pause zu einer guten Gelegenheit. Einen satten Linksschuss von Tobias Kempe konnte St.-Pauli-Schlussmann Philipp Heerwagen in seinem 150. Zweitliga-Einsatz gerade noch über die Latte lenken (31.). Sein Gegenüber Raphael Schäfer machte beim ersten Gegentor keine gute Figur. Einen Schuss von Cenk Sahin konnte der Routinier nur nach vorn klären, Bouhaddouz staubte ab und erzielte das erste Tor der Hamburger nach 327 Minuten. Beim zweiten Treffer lenkte Bouhaddouz einen Schuss von Bernd Nehrig mit der Hacke unhaltbar ab.
SV Sandhausen - Arminia Bielefeld 1:3 (0:1)
Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld hat dank Andreas Voglsammer im Abstiegskampf seinen ersten Auswärtssieg der Saison gefeiert und den SV Sandhausen wieder näher Richtung Gefahrenzone gebracht. Die Ostwestfalen gewannen nach zwei Treffern des Stürmers (17., Foulelfmeter und 55.) mit 3:1 (1:0) und verbesserten sich zumindest vorübergehend vom Relegationsplatz auf Position 14. Julian Börner (75.) erzielte das dritte Tor der Gäste, Markus Karl traf für Sandhausen (90.). Sandhausen hat nach der vierten Heimniederlage und dem neunten Spiel nacheinander ohne Sieg nur noch fünf Punkte Vorsprung auf Rang 16. Torhüter Marco Knaller hatte den umstrittenen Strafstoß zur Bielefelder Führung verursacht, als er den antrittsstarken Reinhold Yabo vermeintlich von den Beinen holte. Voglsammer verwandelte sicher und machte in der zweiten Halbzeit mit einem Flachschuss aus elf Metern alles klar.
Bielefeld, das auch im dritten Spiel unter seinem neuen Trainer Jeff Saibene ungeschlagen blieb (sieben Punkte), verdiente sich den zweiten Dreier in Folge mit einer engagierten Vorstellung. Vorne ging Gefahr meist von Yabo aus, der unter anderem in der 42. und 43. Minute vor dem Gehäuse der Badener für Aufregung sorgte. Sandhausen kam seinerseits kaum einmal gefährlich vor das Arminen-Tor, verließ sich meist auf seine Standards, allerdings ohne Erfolg.
Quelle: ntv.de, wne/sid