Unbeabsichtigte KZ-Assoziation Tweet des FC Bayern sorgt für Ärger
16.03.2016, 15:00 Uhr
Dieser Tweet sorgt für Aufregung.
Der FC Bayern München twittert vor dem Spiel gegen Juventus Turin eine Grafik - und wird dafür vor allem aus Italien heftig attackiert. Viele User fühlen sich beim Anblick an Bilder von Vernichtungslagern erinnert. Der Verein entschuldigt sich sofort.
Ein Tweet des FC Bayern München zum Champions-League-Duell mit Juventus Turin hat in Italien für Aufregung gesorgt. Der deutsche Fußball-Rekordmeister veröffentlichte einen Eintrag auf Twitter mit der Überschrift "Qui è la fine" (Hier ist das Ende), darunter war unter anderem ein Bahngleis mit dem durchgestrichenen Juve-Leitspruch "Fino alla Fine" (Bis zum Ende) abgebildet.
In Italien gab es heftige Kritik an dem Tweet, einige Nutzer in den sozialen Netzwerken fühlten sich an eine Abbildung von einem Konzentrationslager erinnert. Sie posteten als Antwort auf den Tweet Fotos von Konzentrationslagern wie Auschwitz oder Buchenwald mit Bahngleisen im Vordergrund.
"Ein großer Fauxpas, der einem Klub wie dem FC Bayern nicht hätte passieren dürfen", kritisierte der Vize-Präsident der jüdischen Gemeinde Rom, Ruben Della Rocca, laut der Zeitung "Tuttosport". "Ich will nicht an böse Absicht glauben, ich denke, es hat sich um ein Versehen gehandelt", ergänzte er.
Bayern entschuldigen sich
Der FC Bayern bat wenig später via Twitter um Entschuldigung. "Leider hat unsere Spieltagsgrafik unbeabsichtigt missverständliche historische Bezüge geweckt", schrieb der Klub. "Mit dieser Grafik wollten wir allein den sportlichen Charakter des Achtelfinales in der Champions League heute Abend thematisieren, weil eines der beiden Teams ausscheiden muss." Die Münchener haben den Entschuldigungs-Tweet auch auf Italienisch veröffentlicht.
Derweil hat sich auch Mediendirektor Markus Hörwick zu den Vorfällen geäußert. Gegenüber den Kollegen von Sport1 sagte er: "Diese Grafik haben junge Leute gemacht, die keine Ahnung von deutscher Geschichte haben." Der Verein werde das Thema bei den Verantwortlichen der Turiner "natürlich ansprechen".
Nach dem 2:2 im Hinspiel, als die Bayern eine souveräne 2:0-Führung noch verspielten, reicht der Elf von Trainer Josep Guardiola bereits ein 0:0 oder 1:1 zum Weiterkommen. Beim Kampf um den Einzug ins Viertelfinale müssen die Münchener allerdings ohne einen ihrer Besten auskommen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, fällt Arjen Robben aus. Der Niederländer fehlte am Mittag beim traditionellen Anschwitzen, wie die TV-Sender Sport1 und Sky sowie die "Bild" berichteten. Damit werde der Offensivstar nicht im Kader für die Partie sein, hieß es. Von Vereinsseite wurde das allerdings noch nicht bestätigt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid