Bundesliga-Topspiel ohne Sieger Übermächtiger FC Bayern verzweifelt an Sommer
27.08.2022, 20:26 Uhr
Sommer zeigte eine herausragende Leistung im Gladbacher Tor.
(Foto: IMAGO/MIS)
Der FC Bayern liegt Borussia Mönchengladbach einfach. Im Topspiel der Bundesliga läuft der Rekordmeister lange einem Rückstand hinterher. Gladbach-Keeper Yann Sommer klärt fast alles, was in seine Richtung fliegt. Dann aber wird der Druck der Münchner zu groß, die dennoch erstmals Punkte abgeben.
Bayern München hat sich von seinem Angstgegner erneut Punkte klauen lassen. Der deutsche Fußball-Rekordmeister kam gegen Borussia Mönchengladbach im "ewigen" Klassiker trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Die Bayern scheiterten dabei immer wieder am überragenden Gäste-Torhüter Yann Sommer, der die Münchner Top-Stars mit etlichen Paraden schier zur Verzweiflung brachte - erst Leroy Sané (83.) nutzte eine der vielen Großchancen.
Die Münchner, die zuvor mit drei Siegen und 15:1 Toren einen Startrekord hingelegt hatten, bleiben trotzdem Tabellenführer der Bundesliga. Zumindest aber ist die Sorge der Konkurrenz, der Meister könnte ohne Punktverlust durch die ersten Saisonmonate pflügen, erstmal aus der Welt. Gladbach war mit der ersten Torchance in der 43. Minute durch Marcus Thuram beim vermeintlich unaufhaltsamen Favoriten völlig überraschend in Führung gegangen: Dayot Upamecano hatte vor 75.000 Zuschauern folgenschwer gepatzt. Sané traf spät auf Vorlage des eingewechselten Jamal Musiala.
"Hier brauchst du einen Torwart, der auch mal die unhaltbaren Dinger hält. Das war Weltklasse", sagte Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus bei Sky. "Nur so kannst du hier punkten. Alle haben wirklich alles, alles reingeworfen. Und ein bisschen Glück hatten wir auch."
Nagelsmann entschied sich bei seiner "Qual der Wahl" in der Startelf für Kingsley Coman und Sané anstatt Musiala und Serge Gnabry. Zudem ersetzte Alphonso Davies im Gegensatz zum 7:0 in Bochum Matthijs de Ligt in der Abwehr. Er könne versichern, "dass unsere Spieler vor keinem Gegner Angst haben", hatte Nagelsmann vor der Partie betont. Und die Bayern legten entschlossen los. Bereits nach wenigen Sekunden zwang Upamecano Gladbach-Keeper Sommer zu einer Glanzparade. Die Münchner blieben drückend überlegen, fanden aber zunächst kaum Lücken.
Sommer, immer wieder Sommer
Aufregung gab es dennoch nach gut einer Viertelstunde, als drei Klima-Aktivisten das Spielfeld stürmten und versuchten, sich an den Torpfosten festzubinden. Sie wurden von Ordnern aus dem Stadion geführt. Die kurze Unterbrechung änderte nichts am Spielverlauf. Gladbach, das leidenschaftlich verteidigte, blieb kaum Luft zum Atmen. Die beste Bayern-Chance hatte der bis dahin auffällige Sane, dessen Volleyschuss nur knapp das Ziel verfehlte (30.).
So fiel die Gladbacher Führung aus dem Nichts. Upamecano hatte als letzter Mann leichtfertig den Ball vertändelt. Thuram ließ sich das Geschenk nach einem Solo nicht entgehen. Nach dem Wechsel brannten erst einmal die Bayern-Fans ein Feuerwerk ab, weshalb es erneut zu einer kurzen Pause kam. Das Feuerwerk auf dem Platz gab es dagegen erst einmal nicht: Die Bayern wurden erst nach einer Stunde so richtig gefährlich, als erst Sadio Mané zweimal freistehend an Sommer scheiterte, kurz darauf Sané.
Nagelsmann reagierte und brachte Musiala und Gnabry (68.). Es folgten wütende Angriffe der Gastgeber. Doch auch Gnabry, Thomas Müller oder Benjamin Pavard fanden in Sommer ihren Meister. Erst Sané brach den Bann. In der Nachspielzeit rettete Sommer nochmals spektakulär gegen de Ligt.
Quelle: ntv.de, tsi/sid