Allofs zum VW-Machtkampf VfL bleibt "personenunabhängig"
17.04.2015, 02:38 Uhr
Nach der Aussprache in Salzburg schon wieder in Wolfsburg auf der Tribüne: Volkswagen-Chef Martin Winterkorn (l.) verfolgt neben VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh (r.) das 1:4-Debakel gegen Neapel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wohin steuert Volkswagen? Nach dem Krisengipfel in Salzburg halten sich alle Beteiligten bedeckt. Am Freitag, so heißt es, soll es eine offizielle Erklärung geben. VfL-Sportchef Allofs glaubt nicht an Auswirkungen auf den Verein.
Für den Fall eines Führungswechsels an der Spitze des Automobilkonzerns Volkswagen befürchtet der Bundesligaverein VfL Wolfsburg keine negativen Folgen. "Das, was man sagen kann, ist, dass das Engagement von VW beim VfL personenunabhängig ist", sagte VfL-Sportchef Klaus Allofs nach der 1:4-(0:2)-Niederlage in der Europa League gegen den SSC Neapel.
Zum aktuellen Machtkampf bei VW wollte sich Allofs nicht weiter äußern: "Sie werden verstehen, dass ich das nicht kommentiere." Vor knapp einer Woche war VW-Patriarch und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch öffentlich "auf Distanz" zu Konzernchef Martin Winterkorn gegangen.
Muss Winterkorn gehen?
Beobachter werteten die überraschende Stellungnahme als Beginn eines Machtkampfs. Piëch habe Winterkorn damit öffentlich das Vertrauen entzogen, hieß es. Die Familie Porsche, der VW-Gesamtbetriebsrat und die Belegschaft stehen jedoch weiter hinter Winterkorn. Er hatte VW in den vergangenen Jahren zu außerordentlichen Erfolgen geführt.
Unter Winterkorn war allerdings auch die finanzielle Unterstützung für den Fußball-Bundesligisten durch VW immer weiter gestiegen. Derzeit erhält der VfL als hundertprozentige Konzerntochter jährlich eine hohe zweistellige Millionensumme.
Klärung noch vor dem Wochenende
Am Freitag will VW angeblich eine Erklärung zur Führungskrise abgeben. Winterkorn saß nach einem Sondertreffen des VW-Aufsichtsrats-Präsidiums in Salzburg am Nachmittag schon wieder auf der Tribüne der Volkswagen-Arena.
Bei dem kurzfristig einberufenen Krisengipfel in Salzburg war das Präsidium des VW-Aufsichtsrates zusammen gekommen. Auf der Agenda sollte angeblich die Personalie Winterkorn stehen. Winterkorn selbst war ebenfalls geladen.
Mit seinen sechs Mitgliedern stellt das Gremium den Kern des 20-köpfigen VW-Aufsichtsrats. Neben Oberaufseher und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch zählt dazu vor allem auch der Sprecher der Porsche-Familie, Wolfgang Porsche. Das Präsidium stellt traditionell die Weichen für die Aufsichtsratssitzungen - und damit indirekt auch für die Zukunft bei Europas größtem Automobilkonzern.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa