Keine Spielidee, kein Erfolg Weltmeister Kroos ätzt gegen Klinsmann
11.12.2015, 17:39 Uhr
Toni Kroos und Jürgen Klinsmann werden keine Fußballfreunde mehr.
(Foto: dpa)
Toni Kroos ist Fußball-Weltmeister, Stammspieler bei Real Madrid - und von sich selbst vollends überzeugt. Vom Trainer Jürgen Klinsmann lässt sich das nicht sagen, offenbart Kroos jetzt mit deutlichen Worten. Auch dem FC Bayern trauert er nicht hinterher.
Fußball-Weltmeister Toni Kroos hat den ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann scharf kritisiert. "Während seiner Zeit bei den Bayern habe ich persönlich alles vermisst: eine Spielidee, angemessene Kommunikation - und den Erfolg", sagte Kroos im Interview mit der "Zeit" über den früheren Coach des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München. Dabei sprach er dem früheren Bundestrainer auch ab, mit seiner Arbeit "großen Anteil" an der Entwicklung gehabt zu haben, die 2014 zum WM-Titel geführt hatte.
Für Jupp Heynckes, Joachim Löw und Pep Guardiola fand der Mittelfeldspieler von Real Madrid derweil lobende Worte. "Von der Spielidee her, vom Plan, wie man Gegner bespielt und der eigenen Mannschaft Lösungen präsentiert, war Pep der beste Trainer, den ich je hatte", sagte Kroos über den spanischen Trainer der Bayern.
Kroos war im Sommer 2014 vom FC Bayern zu Real Madrid gewechselt, nachdem er sich mit den Münchnern nicht über eine Verlängerung seines Kontrakts einigen konnte. Auf die Frage, ob Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge bei Vertragsverhandlungen immer ein gutes Händchen gehabt habe, sagte er der "Zeit": "Stimmt nicht." Eine Rückkehr zum FC Bayern schließt Kroos aus.
Förderer Heynckes
Heynckes sei sein wichtigster Trainer gewesen. "Es haben viele gesehen, dass ich Talent habe. Aber den Mut, mir konstant die Möglichkeit zum Spielen zu geben, mir auch ein, zwei schlechtere Spiele zu verzeihen, da war er der Erste", sagte der 25-Jährige und fügte mit Blick auf Löw an: "Für Löw gilt auf Nationalmannschaftsebene, was für Heynckes im Verein galt: Ich wusste zu jeder Zeit, wie viel er von mir hält. Nicht nur deshalb schätze ich ihn: Er versteht unglaublich viel von Fußball."
Ihn selbst könne im Fußball nichts mehr verunsichern, sagte Kroos selbstbewusst, "da fällt mir wirklich nichts ein". Als Begründung führte er an: "Schon seit frühester Jugend stand meine Art zu spielen in der Kritik. Lief's gut, hieß es: genial, lief es schlecht: lethargisch. Das härtet ab. Und wo bin ich jetzt? In diesem Fußballleben wird mich keiner mehr dazu bringen, meine Art, Fußball zu spielen, grundsätzlich zu ändern."
Quelle: ntv.de, cwo/sid