Viertes Gold in Serie für USA Durant überragt und stellt Olympia-Rekord ein
07.08.2021, 09:57 Uhr
Niemand gewann öfter Olympia-Gold als Durant.
(Foto: imago images/PanoramiC)
In der Vorbereitung auf Olympia kassieren die USA zwei peinliche Niederlagen, auch der Auftakt in Tokio misslingt. Trotzdem sind die NBA-Stars nun zum 16. Mal insgesamt und zum vierten Mal in Folge Olympiasieger. Dank Kevin Durant, der damit eine Bestmarke egalisiert.
Angeführt von Kevin Durant haben die Basketballstars aus den USA ihre Goldserie ausgebaut und zum vierten Mal nacheinander bei den Olympischen Spielen triumphiert. Der Rekordsieger schlug Frankreich im Finale 87:82 (44:39), damit gelang den Amerikanern gleichzeitig die Revanche für die Niederlage zum Start in die Gruppenphase zwei Wochen zuvor. Für den Topfavoriten ist es bereits der 16. Olympiasieg, die Franzosen mussten sich derweil zum dritten Mal nach 1948 und 2000 mit Silber begnügen.
US-Kapitän Durant von den Brooklyn Nets, mit 29 Punkten der überragende Akteur, gewann sein drittes Gold und zog mit Landsmann und Rekordhalter Carmelo Anthony gleich. Und: Kein US-Profi hat bei Sommerspielen mehr Punkte erzielt als Durant (435). "Ich bin stolz auf alle im Team, auf den Trainerstab. Sie haben uns so gut auf das Spiel vorbereitet", sagte Durant. Die Mission sei schwierig gewesen, denn "niemand hat erwartet, dass wir verlieren." Mitspieler Bam Adebayo verneigte sich vor dem Topscorer. Die Leistung sei "phänomenal" gewesen.
Die USA hatten zunächst in der Offensive Schwierigkeiten. Die ersten acht Dreierwürfe gingen vorbei, doch Durant war schnell im Spiel, punktete stark und hielt den Rückstand gering. Zum Ende des ersten Viertels fand die Mannschaft von Trainer Gregg Popovich in ihren Rhythmus, zwischenzeitlich setzte sich der Abonnementsieger bis auf 13 Punkte ab (39:26/16. Minute).
Konter, wenn es darauf ankommt
Durant war kaum zu stoppen, der 32-Jährige stand schon zur Pause bei 21 Punkten. Frankreich, das dem Team USA in der Vorrunde die erste Pleite auf olympischer Bühne seit dem Halbfinale 2004 zugefügt hatte, blieb mit Mühe dran - vor allem dank der NBA-Profis Rudy Gobert und Evan Fournier. Immer wenn die Franzosen verkürzen konnten, hatte das Team USA eine Antwort. Neben Durant traf im Endspiel auch Jayson Tatum (Boston Celtics/19 Punkte) ausgezeichnet, die Amerikaner zogen in der Saitama Super Arena mit einem Zwischenspurt wieder etwas weg (71:57/29.).
Frankreich, das Slowenien um NBA-Star Luka Doncic im Halbfinale nach einem Krimi ausgeschaltet hatte, wehrte sich nach Kräften. Frank Ntilikina brachte den WM-Dritten von 2014 und 2019 in einer guten Phase per Dreier wieder dicht heran (70:73/35.). Doch die USA blieben völlig cool und schlugen mit einem Run wieder zurück. Zehn Sekunden vor Schluss verkürzte Nando de Colo mit Freiwürfen auf 82:85, dann wurde Durant gefoult und machte an der Linie mit zwei Treffern alles klar.
Erst peinliche Pleiten, jetzt Gold
Der Druck, der auf den Amerikanern lastete, war enorm. "Ich spüre mehr Freude als Erleichterung", sagte Lillard: "Man kann nicht erwarten, dass man uns einfach so zusammenschmeißt und wir sofort gegen jeden gewinnen. Andere Teams hier spielen schon sehr lange zusammen." Frankreich gilt als sehr gefestigtes Team, für die USA waren in diesem Sommer hingegen nicht ausnahmslos die besten Spieler dabei. Superstars wie LeBron James, Russell Westbrook oder Stephen Curry fehlten bei den Spielen, andere mussten einspringen. Und trotzdem reichte es am Ende für das Dream Team light.
In der Vorbereitung hatte es für die Mannschaft von Trainer-Legende Popovich von den San Antonio Spurs peinliche Niederlagen gegen Nigeria und Australien gegeben. Auch Corona-Fälle sorgten für Probleme, der Start in Tokio ging mit einer Pleite gegen Frankreich - der ersten bei Olympia seit 17 Jahren - ebenfalls schief. "Wir sind froh, dass es vorbei ist", sagte Popovich, grinste, und wurde dann ernster: "Das Team hat sich unter schwierigen Umständen schnell verbessert und sich dieses Gold verdient."
Frankreich gewann durch den Halbfinal-Sieg über den deutschen Bezwinger Slowenien zwar die erste Olympia-Medaille seit 21 Jahren, mit dem ersten Gold wurde es aber auch im dritten Versuch nichts. "Details haben uns den Sieg gekostet", sagte Frankreichs Kapitän Nicolas Batum, der den Amerikanern auch in Zukunft einen harten Kampf versprach: "Wir haben viele Leute, die nachkommen. Der französische Basketball steht vor einer strahlenden Zukunft."
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa