"Sehr große Erleichterung" Geschke darf Quarantäne-Hotel verlassen

Geschke darf ausziehen und nach Deutschland fliegen.

Geschke darf ausziehen und nach Deutschland fliegen.

(Foto: imago images/Sirotti)

Simon Geschke muss in Quarantäne, sein Start im olympischen Straßenrennen verpufft. Ein positiver Coronatest sorgt für den Umzug ins Quarantäne-Hotel - das mittlerweile heftig berüchtigt ist. Nun darf der deutsche Radprofi nach zwei negativen Tests ausziehen. Er kann es noch gar nicht glauben.

Der deutsche Radprofi Simon Geschke darf nach zwei negativen Coronatests die Quarantäne in Tokio vorzeitig verlassen und soll am Sonntag die verspätete Heimreise nach Deutschland antreten. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit.

"Wir haben im intensiven Austausch zwischen unserem Leitenden Olympiaarzt Prof. Dr. Bernd Wolfarth, den Behörden und der Medizinischen Kommission des IOC die Rückreise um zwei Tage beschleunigen können", sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig.

Dennoch bleibe großes Bedauern und Mitgefühl für Geschke, "der durch die Infektion um sein olympisches Erlebnis gebracht wurde. Wir haben ihm die Wartezeit mit Trainingsgerät und besonderer Ernährung zu erleichtern versucht, dennoch wurde seine Geduld in der Quarantäne auf eine harte Probe gestellt", sagte Schimmelpfennig.

Der 35-jährige Geschke, der beim olympischen Straßenrennen starten sollte, war am vergangenen Samstag nach einem positiven Covid-Test in ein Quarantäne-Hotel in Tokio gebracht worden. Er verspüre "sehr große Erleichterung", sagte Geschke: "Aber ich glaub's erst, wenn ich im Flieger sitze." Nach den Pandemie-Vorschriften für Olympia hätte Geschke bis maximal 14 Tage in der Quarantäne festgehalten werden können.

"Unmenschlich"

Die Bedingungen im Quarantäne-Hotel sorgen für viel Aufregung. Geschke hatte sich heftig beklagt: "Hier geht absolut nichts", hatte er gesagt. "Das ist halb Psychiatrie, halb Gefängnis. Wobei es Psychiatrie eher trifft." Für seinen Vergleich der Corona-Quarantäne bei Olympia in Tokio mit einer Psychiatrie von Patientenvertretern in Deutschland kritisiert worden, Geschke entschuldigte sich.

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Auch die deutsche Botschaft in Japan hatte sich schließlich eingeschaltet: "Wir arbeiten mit dem DOSB daran, ihm die Lage, die ja nun wirklich nicht einfach ist, so weit wie möglich zu erleichtern im Rahmen, den momentan Japan da vorgibt", sagte eine Sprecherin der deutschen Botschaft in Tokio der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich sei man dabei, sich intern mit anderen EU-Staaten abzustimmen, wie im Gespräch mit der japanischen Seite "auf eine Verbesserung der Quarantänebedingungen hingewirkt werden" kann.

Geschke war nicht der einzige, der sich beschwert hatte. Auch andere Sportler, die ins Quarantäne-Hotel mussten, äußerten ihren Unmut über die "unmenschlichen" Bedingungen, wie es etwa die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs sagte.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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