Technik

Geile Preisunterschiede Das Saturn-Prinzip

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Geiz ist nicht überall gleich geil. Vor allem nicht in den Filialen der Elektromarkt-Kette Saturn. Die Verbraucherzentrale NRW stellte bei einer Stichprobe auf den Internetseiten von zehn Saturn-Märkten teils erhebliche Preisunterschiede fest.

Unternehmenskette ist nicht gleich Unternehmenskette. Zwei Arten sind zu unterscheiden: Während die eine Ketten-Art, zu der Aldi und Lidl, Tchibo und Kodi gehören, mit einheitlichen Preisen in ihren Filialen operiert, sind gleiche Waren bei der anderen Ketten-Art in den Läden unterschiedlich ausgezeichnet. Dazu zählen auch die Elektroshops von MediMax, MediaMarkt und - trotz bundesweiter TV-Werbung - für die 138 Elektromärkte von Saturn.

Wer die großformatige Reklamebeilagen des Unternehmens in Zeitungen genau studiert, wird feststellen: Mal gibt’s die Angebote aus der Werbung in zehn, mal in vier Filialen. Dann wieder sind die Offerten nur in einem Markt erhältlich. Die Folge: deutliche Preisdifferenzen im Sortiment.

50 Euro auf 25 Kilometern

Die Tester der Verbraucherzentrale besuchten die Internetseiten von je fünf Saturn-Märkten in Köln und Umgebung und im Ruhrgebiet, jeweils am selben Tag. Sie nahmen zehn zufällig ausgewählte Artikel ins Visier. Beispiel: Ein Rasierer sollte bei Saturn in Essen-Steele 179 Euro kosten, wenige Kilometer weiter im Web-Angebot der City-Filiale war das Gerät nur mit 149 Euro deklariert.

Für ein Navigationsgerät fiel der Preis auf dem 25 Kilometer langen Weg zwischen Hürth und Bergisch-Gladbach, beide nahe Köln, um 50 Euro von 498 auf 449 Euro. Spitzenreiter beim Preisunterschied war ein Kaffeeautomat, der mal 398, mal satte 779 Euro kosten sollte - fast das Doppelte.

Im Vergleich aller getesteten Märkte an Rhein und Ruhr schwankten die zehn überprüften Produkt-Preise im Schnitt um 30 Prozent. Beim Internet-Blick allein auf die Kölner Märkte oder allein auf die nahe beieinander liegenden Ruhrgebiet-Filialen ergab sich immer noch ein durchschnittliches Sparpotential von knapp 20 Prozent.

Leicht zu durchschauen sind die unterschiedlichen Preise dabei nicht immer. Einen Online-Shop mit Kaufmöglichkeit betreibt Saturn nämlich nicht. Die einzelnen Filialen stellen nur einen Teil ihres Sortiments zum Anschauen ins Internet. Zum Kauf von Kühlschrank und Bügeleisen, von Digitalkamera und Plasma-TV müssen Kunden persönlich in einem Saturnmarkt erscheinen

Die Verbraucherzentrale rät daher, telefonisch nach den Preisen zu fragen. In den zehn Märkten jedenfalls erhielten die Tester bei ihrer Recherche stets eine Auskunft. Dabei wurden ihnen zwei Geräte als Restbestand besonders günstig angeboten.

Gut vergleichen

Auf jeden Fall lohnt es sich, nach dem begehrten Produkt mit Online-Preisvergleichsdiensten zu suchen. Denn gerade Elektrogeräte werden im Internet oft zu einem deutlich niedrigeren Preis als in den großen Märkten gehandelt. Nicht zu vergessen: Der örtliche Fachhandel ist ebenfalls oft günstiger als Saturn & Co. Außerdem können Kunden dort gewöhnlich noch über den Preis verhandeln.

Quelle: ntv.de, kwe/VBZ

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