Nicht wirklich neu, aber besser Das kann Windows 7
24.07.2009, 12:05 UhrWindows 7 ist kein völlig neu entwickeltes Betriebssystem, sondern basiert auf seinem Vorgänger Vista. So sind die wichtigsten Neuerungen und Vorzüge vor allem unter der Oberfläche zu finden, die für Vista-Nutzer keine große Umstellung erfordert.
Optische Änderungen betreffen vor allem die Taskleiste und den Desktop. Die Taskleiste ist größer als bei Vista. Nutzer können auf ihr Anwendungen ablegen, die als kleine Vorschaufenster geöffnet werden, wenn der Mauszeiger über sie gezogen wird. Bei Browsern werden außerdem alle geöffneten Tabs angezeigt. Die Funktion der bisherigen Schnellstartleiste wird somit in die Taskleiste integriert. Außerdem sind die Symbole in der Taskleiste wesentlich schmaler geworden, da die Beschriftung, die den Anfang des Fenstertitels anzeigt, standardmäßig nicht angezeigt wird. Klickt der Nutzer mit der rechten Maustaste auf ein Symbol in der Taskleiste, klappt eine Liste auf, die beispielsweise die zuletzt geöffneten Dateien auflistet. Rechts auf der Taskleiste befindet sich eine neue Schaltfläche, die alle Fenster durchsichtig erscheinen lässt, und somit Desktop anzeigen ersetzt. Auf dem Desktop kann nun eine Diashow angezeigt werden.
Zentral-Bibliotheken
Der Windows Explorer wurde um neue virtuelle Ordner namens Bibliotheken ergänzt, die Mediendateien aus beliebigen physischen Ordnern des Dateisystems zusammenfassen. So beinhalten beispielsweise die Bibliotheken "Musik" und "Bilder", alle Audio- beziehungsweise Bilddateien, unabhängig vom Speicherort. Die unter Vista fixierte Sidebar wurde wieder entfernt. Gadgets (Minianwendungen) können unter Windows 7 frei platziert werden. Das Sicherheitscenter wurde in Wartungscenter umbenannt und umstrukturiert. Die Dialoge der Benutzerkontensteuerung sind nun in mehreren Stufen regulierbar.
Fingerfertigkeit erlaubt
Windows 7 wird Multi-Touch unterstützen. Dazu passend kann die überarbeitete Grafikanwendung Paint mit mehreren Fingern bedient werden. Einige bisher in Windows integrierte Anwendungen wie Windows Fotogalerie, Windows Movie Maker und Windows Mail werden in das optional herunterladbare Windows Live Essentials ausgelagert. Microsoft liefert die neue Software in der Europäischen Union zunächst ohne seinen Browser - den Internet Explorer - aus, um im laufenden Wettbewerbsverfahren nicht mit der Europäischen Kommission aneinander zu geraten. Selbst wer ein Update erwirbt, muss daher aus technischen Gründen das System neu installieren.
Einige Anwendungen wie Paint und WordPad wurden erneuert: Diese wurden mit der Ribbon-Oberfläche wie in Office 2007 ausgestattet. Ferner kann WordPad jetzt in den Formaten OpenXML und ODF öffnen und speichern. Der Taschenrechner wurde umgestaltet und unterstützt jetzt Maßeinheiten und finanzielle Berechnungen.
Niedrigerer Verbrauch
Das neue Windows benötigt weniger Ressourcen als Vista. Ohne zusätzliche Programme belegt Windows 7 mit aktivierter Aero-Oberfläche etwa 430 MB Arbeitsspeicher, ohne Aero etwa 360 MB Arbeitsspeicher. Windows 7 lief in Tests in der Beta-Version auch auf älteren Computern mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher flüssiger als Windows Vista. In Performancetests schnitt das neue Betriebssystem besser als Vista und XP ab, fuhr beispielsweise schneller rauf und runter.
Zum Verkaufsstart im Oktober werden für die "Home Premium"-Version für Privatnutzer rund 120 Euro fällig, die "Professional"- Variante kostet 285 Euro, "Ultimate" rund 300 Euro. Ab Anfang 2010 seien die Preise höher, erklärte das Unternehmen, ohne Details zu nennen. Am 15. Juli wurde die Home-Premium-Version in Deutschland bei ausgesuchten Verkäufern für 50 Euro angeboten. Wegen einer sehr begrenzten Stückzahl, waren die angebotenen Lizenzen innerhalb weniger Minuten ausverkauft.
Lizenz zum Teilen
Microsoft wird das neue Betriebssystem Windows 7 auch im Dreierpack als Familienlizenz anbieten. Auf US-Seiten wird spekuliert, dass Microsoft die Familienlizenz für rund 200 Dollar oder weniger anbieten wird. Da Europa mit höheren Preisen "bestraft" wird, ist damit zu rechnen, dass hier das Paket etwa die gleiche Summe in Euro kosten wird.
Quelle: ntv.de, kwe