Datenschutz im Internet EU gegen Microsoft-Pass
04.07.2002, 12:09 UhrDie ".Net"-Strategie des Softwareriesen Microsoft beschäftigt nicht nur die Computerindustrie, sondern auch die EU-Datenschützer. Teile von ".Net" müssten nach Einschätzung der EU-Experten wegen möglicher Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen näher untersucht werden, berichtet das "Wall Street Journal".
Im Visier der Kritik ist dabei Microsofts "Passport", ein virtueller Ausweis, der es den Internet-Nutzern ermöglicht, sich mit einem einzigen Passwort auf verschiedenen Webseiten anzumelden. Die Datenschützer zweifeln, ob die Benutzer der Verifizierungstechnologie ausreichend über die Verwendung ihrer persönlichen Daten aufgeklärt werden. In Microsofts ".Net"-Strategie spielt der Internet-Ausweis eine zentrale Rolle.
EU benötigt Beratung
Noch handelt es sich nicht um eine förmliche Untersuchung, sondern um einen "Dialog" mit Microsoft. Die EU-Datenschützer melden zunächst weiteren Beratungsbedarf an. Den Spekulationen der letzten Wochen, ob die EU-Kommission ein offizielles Verfahren einleiten wird, ist damit wohl kaum Einhalt geboten.
Ärger der Verbraucher droht dem Softwarekonzern aus Redmond aufgrund der jüngsten Änderung der Lizenzbedingungen für den Windows Media Player. Dabei räumt sich Microsoft das Recht ein, ohne Zustimmung der Nutzer auf Windows-PCs zuzugreifen. Dadurch soll das Abspielen urheberrechtlich geschützter Musikstücke verhindert werden.
Quelle: ntv.de