Technik

Keine Domains mehr für China Go Daddy streicht die Segel

Name und Adresse - das reichte bislang, um in China eine Domain anzumelden. Jetzt haben die Behörden die Bestimmungen erheblich verschärft. Der weltgrößte Domain-Registrator will nicht mitspielen: Go Daddy gibt keine "cn"-Domains mehr heraus.

Go Daddy fürchtet um die Sicherheit der Domain-Besitzer.

Go Daddy fürchtet um die Sicherheit der Domain-Besitzer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nachdem Google die Selbstzensur seiner chinesischen Seiten beendet hat, will mit dem Domain-Registrar Go Daddy ein weiteres großes US-Unternehmen seine Aktivitäten in China einschränken. Die stellvertretende Chefin Christine Jones kündigte an, in China keine weiteren Internet-Domains zu registrieren.

Im April 2005 hatte das China Internet Network Information Centre (CNNIC) den weltweit größten Registrar berechtigt, Domains mit der Endung "cn" anzubieten. Derzeit verwaltet der Go Daddy rund 27.000 "cn"-Domaines. Um eine solche Domain zu bekommen, müssen die Bewerber unter anderem die Adresse der Firma mit Telefonnummer und den vollen Namen des Betreibers anmelden.

Jetzt hat das CNNIC die Bestimmungen verschärft,  unter anderem sollen nun zahlreiche Firmenpapiere und Fotos der Betreiber vorgelegt werden. Einen nachvollziehbaren Grund sieht Jones darin nicht. Es gehe den Behörden lediglich darum, mehr Kontrolle ausüben. Go Daddy sei deshalb besorgt, dass die Sicherheit für die Domain-Besitzer nicht mehr gewährleistet sei. Deshalb will Go Daddy keine "cn"-Domains mehr ausgeben. Die bestehenden Domains werden aber weiter verwaltet.

Auch Dell wird's zu brenzlig

Go Daddy ist laut Jones eine der US-Firmen, die im Dezember von mutmaßlichen Hackern in China angegriffen wurde. Google hatte daraufhin angekündigt, seine chinesische Suchmaschine nicht mehr den Zensurbestimmungen der Volksrepublik unterwerfen zu wollen. Seit zwei Tagen werden die Besucher der chinesischen Suchmaschine google.cn auf Google-Server in Hongkong umgeleitet.

Unterdessen soll auch Dell erwägen, Produktionsstätten von China nach Indien zu verlagern. Laut einem Bericht der Hindustan Times hat der Firmenchef gegenüber dem indischen Premier angekündigt, in eine sicherere Umgebung wechseln zu wollen, "mit einem wirtschaftsfreundlicheren Klima und mehr Rechtssicherheit." Das Servicegeschäft in China soll aber weiter ausgebaut werden. 

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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