Windows 7 doch nicht so gut? Gratis-Upgrade für XP-User
07.04.2009, 10:23 UhrWelches Windows hätten's denn gerne? Microsoft bietet jetzt auch Käufern eines XP-Rechners ein Gratis-Upgrade auf Windows 7 an. Umgekehrt soll es auch die Möglichkeit geben, von Windows 7 auf XP herabzustufen.
Microsoft wird die Geister, die es rief, nicht mehr los. Nachdem der Konzern einmal damit angefangen hat, Downgrades und Upgrades zu ermöglichen, muss er damit weitermachen. Denn das muntere Auf und Ab folgt inzwischen einer ganz eigenen Logik. Damit Kunden nicht bis 2010 warten, bietet Microsoft an, Computer, die ab Juni gekauft werden, später gratis auf Windows 7 upzugraden. Weil Vista die Akkus von Mini-Notebooks zu schnell leersaugt und vor allem Firmen das Betriebssystem noch nicht umstellen möchten, hat Microsoft auch die Möglichkeit eingeführt, Vista-fähige Rechner von Werk aus auf XP downzugraden. Da aber diese PCs eigentlich auch eine Vista-Lizenz haben, ist es nur konsequent, dass auch Käufern dieser Rechner ein Gratis-Upgrade eingeräumt wird.
Generationenkonflikt
Durch diese Maßnahmen wird XP allerdings deutlich länger am Leben gehalten als eigentlich von Microsoft geplant. Dadurch ergibt sich ein neues Problem: Während der Umstieg von Vista auf Windows 7 wegen der nahen Verwandtschaft ohne Komplikationen laufen sollte, ist dies für XP-Nutzer weit komplizierter. Sie müssen ihre gesamten Programme und Daten vorher sichern, da die Festplatte neu formatiert wird. Und: Software, die unter XP läuft, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Vista entweder gar nicht arbeiten oder zumindest Zicken machen. Vermutlich hat Microsoft jetzt deshalb angekündigt, dass auch von Windows 7 ein Downgrade auf XP möglich ist.
Zweifel an Windows 7
Microsoft droht mit diesem Verwirrspiel seine Vorschusslorbeeren für Windows 7 wieder zu verspielen. Einige Experten sehen in den lebenserhaltenden Maßnahmen für das greise XP ein Zeichen dafür, dass das neue Betriebssystem vielleicht doch nicht so toll ist, wie allgemein angenommen wird. Die Computerzeitung zitiert beispielsweise den Marketing-Chef des System-Builders Nor-Tech: "Vielleicht ist Windows 7 ja doch nur ein leicht modifiziertes Vista, das nicht die Erwartungen erfüllen kann, die die Windows-Gemeinde im Moment daran knüpft", sagt Todd Swank.
Quelle: ntv.de