Daten-Weiterleitung Windows Media Player spioniert
23.02.2002, 16:45 UhrDer mit Windows XP ausgelieferte Windows Media Player 8.0 protokolliert, welche DVDs mit der Software auf dem eigenen Rechner gesehen werden. Dann werden die Daten an Microsoft weitergegeben. Das wurde jetzt über die Mailingliste BugTraq bekannt, wie Golem Network News berichtet.
Microsoft reagierte umgehend und überarbeitete seine Private Policy zum Windows Media Player.
Der Sicherheitsexperte Richard M. Smith informiert auf der BugTraq-Mailingliste über diese jüngst entdeckte Spionage-Funktion. Demnach kontaktiert der Windows Media Player nach dem Einlegen einer DVD einen Microsoft-Server per http, um Titel-, Kapitelinformationen und Ähnliches der eingelegten DVD zu erfahren. Dabei verteilt der Microsoft-Web-Server einen elektronischen Fingerabdruck, der eine eindeutige Identifizierung der Spielfilm-DVD ermöglicht. Ein vergebener Cookie erlaubt dann noch die eindeutige Zuordnung dieses einen Windows Media Players, womit Microsoft detailliert protokollieren kann, welche Spielfilm-DVDs auf einem bestimmten Computer gesehen wurden.
Normalerweise wird nur ein anonymer Cookie übertragen. Wer sich aber für den Windows Media Newsletter angemeldet hat, überträgt einen Cookie mit der eigenen E-Mail-Adresse. Darüber hinaus legt der Windows Media Player auf der lokalen Festplatte eine Datenbank ab, in der alle mit der Software gesehenen DVDs aufgeführt werden.
Gegenüber der Washington Post betonte Microsoft an, dass die gesammelten Informationen an niemanden weiterverkauft würden und auch intern keinerlei Verwendung finden würden.
Quelle: ntv.de