Technik

ARM Cortex A7 ist sparsam und winzig Chip macht Smartphones billig

Der britische Hersteller ARM stellt einen neuen Chip vor, mit dem in zwei Jahren 100-Dollar-Smartphones die gleiche Leistung wie heutige 500-Dollar-Geräte bieten sollen. Der Cortex A7 ist kleiner, sparsamer und kräftiger als die aktuelle Chip-Generation. Zusammen mit einem "großen Bruder" soll er außerdem Highend-Telefonen zu mehr Ausdauer verhelfen.

Chip-Hersteller ARM hat einen neuen Smartphone-Chip präsentiert, der besonders klein, unglaublich sparsam und enorm günstig sein soll. Laut dem britischen Unternehmen verbraucht der Cortex A7 ein Fünftel weniger Energie als der aktuell in vielen mobilen Geräten verbaute A8 und ist mit weniger als 0,5 Quadratmillimetern auch noch fünfmal so klein. Trotzdem soll der Cortex A7 50 Prozent mehr Leistung bringen.

Tatsächlich ist der A7 nur 0,45 Quadratmillimeter groß.

Tatsächlich ist der A7 nur 0,45 Quadratmillimeter groß.

(Foto: ARM)

In seiner Pressemittteilung schreibt ARM, dass durch den Cortex A7 schon in zwei bis drei Jahren Smartphones für weniger als 100 Dollar gebaut werden könnten, die so leistungsfähig seien wie heutige Geräte der 500-Dollar-Klasse.

Sparsames Duo für Highend-Telefone

Die A7-Architektur soll in naher Zukunft aber auch sehr leistungsstarke Telefone ermöglichen, deren Batterie wesentlich länger durchhält als die schnell erschöpften Akkus aktueller Smartphones. Möglich macht dies eine Technik, die ARM "Big.Little" nennt. Dabei kommt der bärenstarke Bruder des A7, der Cortex A15, zum Einsatz.

Beide Chips werden in ein Gerät eingebaut, wobei die zwei Kerne des 1,5 Gigahertz schnellen A15 nur dann die Arbeit übernehmen, wenn große Leistung gefragt ist. Dies ist beispielsweise bei 3D-Spielen oder Navigation der Fall. Den sparsamen Smartphone-Alltag, in dem der Nutzer E-Mails schreibt, telefoniert oder seine sozialen Netzwerke pflegt, bewältigt der mit einem Gigahertz getaktete Ein-Kern-Prozessor A7. ARM schätzt, dass Big.Little die Batterie-Laufzeiten um bis zu 70 Prozent verlängern kann.

ARM macht das Rennen

ARM konnte sich bei den boomenden mobilen Geräten bisher klar gegen Intel, den Weltmarktführer bei PC-Prozessoren, durchsetzen. Der Grund dafür war unter anderem der geringe Stromverbrauch der ARM-Chips. Die Firma lizenziert ihre Prozessoren-Architektur an verschiedene Hersteller. So steckt zum Beispiel in den iPhones und iPads ein von Apple entwickelter Chip auf Basis der ARM-Technologie. Auch Microsoft kündigte an, dass die nächste Windows-Version auch mit ARM-Prozessoren statt nur mit Intel-Chips laufen soll.

Während die Briten mit dem A7 ihre Dominanz im Smartphone-Markt verteidigen und auch auf günstigere Geräte ausweiten wollen, kündigte Intel für kommendes Jahr einen weiteren Angriff mit neuen Prozessoren an.

Quelle: ntv.de, kwe/dpa

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