Technik

Such die Schädlinge! Welcher Virenschutz hält dicht?

An mir kommt keiner vorbei!

An mir kommt keiner vorbei!

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das unabhängige Institut AV-Comparatives lässt 20 Virenschutz-Programme auf Befehl nach fast 300.000 Schädlingen suchen. Elf der Wächter erweisen sich dabei als sehr zuverlässig. Am besten schneidet dabei die deutsche Software von G-Data ab, die auch in einem umstrittenen Test von "Stiftung Warentest" die Nase vorne hat.

Die Tests der unabhängigen Organisation AV-Comparatives gelten als über jeden Zweifel erhaben. So ist es sehr interessant zu sehen, wie Virenschutz-Programme in den österreichischen Labors abgeschnitten haben, die kürzlich auch in einem von der Branche heftig kritisierten Vergleich der Stiftung Warentest untersucht wurden.

Wie die Stiftung hat auch AV-Comparatives gestestet, wie gut die Virenwächter abschneiden, wenn sie auf Befehl (on-demand) nach Schädlingen suchen. 20 Programmen wurden insgesamt 291.388 Schädlinge zum Fraß vorgeworfen, von denen möglichst keiner entkommen durfte. Die Schutz-Software wurde zum letzten Mal am 1. März aktualisiert, neue Malware nur bis zum 16. Februar aufgenommen.

Fehlalarme unerwünscht

AV-Comparatives hat die Antiviren-Programme grundsätzlich mit den Werkseinstellungen getestet. Waren schärfere Sucheinstellungen möglich, fragte das Institut die Hersteller, wie sie in den Test gehen wollen. Einige verzichteten auf die höchste Stufe, vermutlich um Fehlalarme zu reduzieren, die AV-Comparatives bei der Bewertung berücksichtigt.

Software, die ergänzend Cloud-Technologie einsetzt, durfte mit aktiver Internetverbindung suchen. Da die Programme aber offline möglicherweise deutlich weniger Schädlinge erkennen, fordert AV-Comparatives, dass die Hersteller auf diesen Umstand deutlich hinweisen. Um Misstöne - wie zuletzt bei Stiftung Warentest - zu vermeiden, hat AV-Comparative außerdem eine detailierte Testmethodik veröffentlicht.

Deutsche Software top

Bei der Suche schnitt am besten G Data Antivirus ab, das auch bei Stiftung Warentest das Rennen machte. Die deutsche Software erwischte 99,7 Prozent der Computerviren. Avira Antivirus Premium und Kaspersky Anti-Virus schnitten mit 99,4 beziehungsweise 99,3 Prozent fast ebenso gut ab.  Auf Platz 4 landete Sophos Anti-Virus, das 98,9 Prozent der Malware erkannte, gefolgt von F-Secure Anti-Virus, Panda Cloud Free Antivirus und Bitdefender Anti-Virus, die jeweils 98,6 Prozent schnappten.

Am schlechtesten schnitten Trend Micro Titanium Antivirus (95,6 Prozent), Ahnlab V3 Internet Security und Microsoft Security Essentials (93,1 Prozent) ab. Ähnlich fielen die Ergebnisse bei Stiftung Warentest aus.

Microsoft, das bei der Suche die rote Laterne erhielt, blieb bei den Fehlalarmen mit 0 Patzern ohne Fehl und Tadel. Eset Nod32 erreichte mit zwei Fehlalarmen Platz 2, Bitdefender und F-Secure teilen sich den dritten Platz. Sie lösten jeweils vier Mal falschen Alarm aus. Die besten Virensucher landeten in dieser Kategorie im vorderen Mittelfeld: Kaspersky (9) auf Platz 5, Gdata (13) auf Platz 8, Avira (15) auf Platz 10.

AV-Comparatives veröffentlicht am Ende des Jahres einen zusammenfassenden Bericht, in den dann auch ein Test einfließt, in dem die Kandidaten noch unbekannte Malware identifizieren müssen. Im vergangenen Jahr holte sich Kaspersky den Titel "Produkt des Jahres".

Quelle: ntv.de, kwe

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen