Barclays

Im Kampf um die niederländische Großbank ABN Amro hat die Royal Bank of Scotland (RBS) gemeinsam mit Fortis und SCH jetzt ein offizielles Übernahmeangebot vorgelegt. Die Offerte bewertet ABN Amro mit rund 71,1 Mrd. Euro und liegt damit knapp 14 Prozent über dem Gebot der britischen Großbank Barclays.

Die weltgrößte Bankenfusion zwischen der niederländischen ABN Amro und der britischen Barclays steht nach einem Gerichtsurteil wieder in Frage. Handelsrichter in Amsterdam verboten der ABN-Führung am Donnerstag den Verkauf der US-Tochter LaSalle an die Bank of America und erklärten, diese Entscheidung müssten die Aktionäre treffen.

Im Übernahmekampf um die niederländische Bank ABN Amro liegt ein neues Angebot auf dem Tisch. Ein Konsortium von drei Banken unter Führung der Royal Bank of Scotland hat das vom Vorstand des niederländischen Geldinstituts bereits akzeptierte Angebot der britischen Barclays Bank um fünf Mrd. Euro überboten. Das Trio offeriert den Anteilseignern von ABN Amro 39 Euro je Aktie und damit insgesamt 72 Mrd. Euro.

Am Tag der Bekanntgabe des Barclays/ABN-Amro Megamergers legten auch die Aktienkurse der nicht betroffenen Banken ordentlich zulegen. Auch die Commerzbank-Aktie beschloss diesen Handelstag mit einem Kursplus von 0,75 Prozent bei 36,30 Euro.

Bereits vor einer Woche stand in überall zu lesen, dass eine Übernahme bzw. Fusion der ABN Amro durch Barclays unmittelbar bevorsteht. Nun ist es so weit.

Der deutsche Aktienmarkt hält sich zum Auftakt der neuen Börsenwoche bedeckt und verzeichnet im frühen Handel leichte Verluste. Wenig hilfreich sind die lediglich schwachen Impulse vom japanischen Aktienmarkt. Für Aufregung sorgt hingegen eine Mega-Bankenfusion von Barclays und ABN Amro, die auch bei den Finanztiteln auf dem deutschen Parkett für Kursbewegung sorgt.

Der Zusammenschluss des britischen Finanzkonzerns Barclays mit dem niederländischen Wettbewerber ABN Amro ist perfekt. Das Angebot von Barclays beläuft sich auf auf 36,25 Euro pro ABN-Amro-Aktie. Das entspricht dem Schlusskurs vom Freitag. Es ist die bislang größte Übernahme in der Bankengeschichte. Von der Fusion sind zehn Prozent der Arbeitsplätze in beiden Häusern betroffen.

Die britische Bank Barclays bekommt im Ringen um die Milliarden-Übernahme des niederländischen Wettbewerbers ABN Amro Konkurrenz. Die spanische Bank Santander und die Royal Bank of Scotland arbeiten derzeit an einem Gegenangebot. Im Falle eines Erfolges wollen Santander und RBS ABN unter sich aufteilen.

Die britische Großbank Barclays und ihr niederländischer Rivale ABN Amro prüfen die Möglichkeiten, gemeinsam einen neuen europäischen Finanzriesen zu schmieden. Die Fusionsgespräche der Banken befänden sich in einem frühen Stadium und würden ergebnisoffen geführt, betonten die beiden Institute.

Die niederländische Bank ABN Amro hat offenbar in den vergangenen Wochen Anfragen mehrerer Konkurrenten erhalten, die an einer Fusion oder einer Teilübernahme interessiert sein könnten. Dazu gehörten der heimische Rivale ING, die britische Bank Barclays, BBVA aus Spanien und BNP Paribas aus Frankreich Barclays sei bemüht, als "Weißer Ritter" aufzutreten.