Bernd Riexinger

Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine wollen mit ihrer Sammlungsbewegung die deutschen Linken in die Offensive bringen. Doch das Projekt "Aufstehen" stößt auf Skepsis. Das hat mit den beiden Protagonisten zu tun. Ein Kommentar von Wolfram Neidhard

• Mehrheiten für andere Themen Wagenknecht: Es kann so nicht weitergehen

Für den Chef der Linkspartei müssen die Ausschreitungen von Chemnitz personelle Konsequenzen nach sich ziehen. Riexinger sieht bei der sächsischen Landesregierung ein "totales Versagen" und fordert den Rücktritt von Innenminister Wöller.

Noch ist die Idee von den Linken-Politikern Wagenknecht und Lafontaine nicht offiziell vorgestellt. Dennoch äußern sich schon jetzt Parteikollegen eher skeptisch über die neue Sammlungsbewegung "Aufstehen".

Kaum ist der Asylstreit zwischen CDU und CSU vertagt, meldet sich der Koalitionspartner SPD zu Wort: Parteichefin Nahles will eine gemeinsame Linie mit der Union verhandeln, bevor Kanzlerin Merkel beim EU-Gipfel eine europäische Lösung sucht.

• Chaostage bei der Union Die SPD kann sich noch nicht freuen

Mit nur drei Stimmen Vorsprung setzt sich der Jörg Schindler bei der Stichwahl gegen seinen Rivalen durch - und wird damit neuer Bundesgeschäftsführer der Linken. Für die Parteispitze ist das ein knapper Erfolg im internen Kampf um die Macht.

Obwohl es knirscht an der Spitze der Linken, bestätigen die Delegierten auf dem Parteitag in Leipzig die beiden bisherigen Vorsitzenden, Katja Kipping und Bernd Riexinger, in ihren Ämtern. Dennoch geben die Zahlen wenig Anlass zum Jubeln.

• Wagenknecht im n-tv Interview "Will Parteispitze nicht aus dem Amt jagen"
• Linken-Parteitag in Leipzig Kipping rät Lafontaine zum Schweigen

Seit Monaten schwelt bei den Linken ein offener Konflikt zum Thema Asyl. Führungs- und Fraktionsspitze können sich auf keine gemeinsame Position einigen. Bringt ein umformulierter Leitantrag auf dem Bundesparteitag nun den Kompromiss?

Rotes Wochenende in Leipzig - die Linke lädt zum Bundesparteitag. Vor der Wahl ihres Vorstandes gibt es Uneinigkeit bei wichtigen Themen. Im Mittelpunkt des Streits stehen Katja Kipping und Sahra Wagenknecht. Von Wolfram Neidhard

Es ist nicht das erste Mal, dass AfD-Chef Gauland provokante Worte wählt: Auf einem JA-Kongress verharmlost er mit seiner "Vogelschiss"-Äußerung den Nationalsozialismus. Die Bundesregierung kritisiert das scharf - Gauland selbst fühlt sich missverstanden.

Vor dem Parteitag rumort es bei den Linken. Die geplante Sammlungsbewegung von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine polarisiert. Im Kern geht es um den künftigen Kurs der Partei, tatsächlich jedoch um weit mehr. Von Christian Rothenberg