DAX-Unternehmen

Die überraschend deutlich verbesserte Stimmung der deutschen Unternehmen hat die Börse nicht angesteckt. Die Anleger machten vielmehr Kasse. Starke US-Immobiliendaten bremsten allerdings den Abstieg des Xetra-Dax.

Da die Berichtssaison der großen Unternehmen in Deutschland inzwischen zu Ende gegangen ist, richten die Börsianer ihren Blick wieder verstärkt auf Konjunkturdaten und davon stehen in der neuen Woche einige an.

Die Jahre der Rekorde sind zu Ende. Was der Chef der Deutschen Börse Francioni bereits ankündigte, zeigt sich nun auch im Ergebnis des zweiten Quartals. Der Gewinn ging um rund ein Drittel zurück. Allerdings schlug sich das Dax-Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz sogar noch ganz gut.

Die Ausläufer der Krise erschüttern die Führungsetagen deutscher Großkonzerne. Die Spitzenmanager der Dax-Unternehmen blicken nach dem Krisenjahr 2008 auf deutlich geringere Bezüge.

Die Vorstände börsennotierter Unternehmen müssen nach Expertenmeinung bei Misserfolgen künftig mit Gehaltskürzungen rechnen. Es gebe ein Gespür für angemessene Gehaltsregelungen in den Dax-Unternehmen, so DAI-Vorstand Rüdiger von Rosen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde "deutlich" unter dem Vorjahreswert von 97,5 Mio. Euro liegen, teilte das TecDax-Unternehmen in Lübeck mit. null

Die Wirtschaftskrise hat im vergangenen Jahr die Bezüge der Vorstandschefs von Dax-Unternehmen erstmals seit Jahren deutlich sinken lassen. Bereinigt um personelle Wechsel seien die Direktvergütungen um 24 Prozent gesunken, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Towers Perrin.

Die Pro-Kopf-Einkommen der Vorstände von Dax-Unternehmen sind 2008 erstmals seit fünf Jahren gefallen. Nach Berechnungen der "Welt" kamen die Top-Manager im vergangenen Jahr im Schnitt auf 2,31 Mio. Euro. Das bedeutet einen Rückgang von 21,3 Prozent. Spitzenverdiener war Siemens-Chef Peter Löscher.

Der Solarzellenhersteller Q-Cells rechnet in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg seiner Schulden. Die Nettoverschuldung werde von 489 Mio. Euro Ende 2008 auf 850 bis 900 Mio. Euro wachsen, teilte das TecDax-Unternehmen aus Sachsen-Anhalt mit.

Der Autobauer BMW kämpft mit schwachen Verkaufszahlen und prüft zusätzliche Kurzarbeit für seine Werke. Laut Konzernchef Reithofer hat sich der Absatz ähnlich schwach entwickelt wie im Januar. Das Dax-Unternehmen will den bisherigen Planungen zufolge im Februar und März rund 38.000 Fahrzeuge weniger bauen als ursprünglich geplant.