DAX-Unternehmen

Der Halbleiterkonzern Infineon ist aus dem Tarifverband der bayerischen Metallarbeitgeber ausgetreten. Für die Mitarbeiter des Unternehmens gebe es folglich im laufenden Geschäftsjahr keine Gehaltserhöhung, teilte der Dax-Konzern mit. Der Austritt wurde am gleichen Tag bekannt, an dem Arbeitgeber und IG Metall im Südwesten ihren Tarifstreit beigelegt haben.

Die deutschen Aktienindizes haben am Dienstag angesichts neu aufkommender Konjunktursorgen deutliche Kursverluste verzeichnet. Nach einer schwachen Eröffnung der US-Börsen baute der Dax seine anfänglichen Verluste deutlich aus und kippte deutlich unter die Marke von 4800 Punkten. Positive Signale von Unternehmens- oder Konjunkturseite wurden links liegen gelassen.

Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Mittwoch nach der Obama-Party rasch wieder Ernüchterung breitgemacht. Schwache Prognosen von Unternehmen und Gewinnmitnahmen drückten den Dax.

Der Kleincomputerhersteller Kontron ist im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Vor allem die Bereiche Energiewirtschaft, Sicherheitstechnik und Telekommunikation helfen dem Tec-Dax-Unternehmen auf die Sprünge.

Die Bilanzsaison hierzulande wird in der neuen Woche volle Fahrt aufnehmen und könnte Analysten zufolge erneut für Turbulenzen an der Börse sorgen. Zahlreiche Dax-Unternehmen werden Einblick in ihre Bücher geben.

Die Schaeffler-Gruppe arbeitet zielstrebig an der Übernahme von Continental. Das fränkische Unternehmen hat das Übernahmeangebot für den Dax-Konzern leicht erhöht. Gleichzeitig sicherte sich Schaeffler einen Milliardenkredit zur Finanzierung seiner Offerte und sprach mit Niedersachsens MInisterpräsident Wulff um politische Bedenken zu zerstreuen.

Der Energiekonzern RWE steht einem Zeitungsbericht zufolge bei seiner Expansion in Russland offenbar vor Schwierigkeiten. Das Essener Dax-Unternehmen müsse um die bereits sicher geglaubte und strategisch bedeutsame Beteiligung an einem russischen Stromerzeuger fürchten. RWE will mit dem russischen Partner Sintez die Übernahme von TGK-2 stemmen.

Anleger, die in den vergangenen Jahren in Deutsche Börse oder MAN investiert haben, können sich über kräftige Kursgewinne freuen. Die besten Dax-Unternehmen haben ihren Wert seit dem Frühjahr 2003 fast vervierfacht. An der Spitze liegt die Deutsche Börse mit einem Plus von 290 Prozent.

Der frühere Telekom-Sicherheitschef Jürgen Knoke sieht die Telekom-Affäre nur als Spitze des Eisbergs. Der Konzern sei mit seinen Überwachungsmaßnahmen kein Einzelfall, sagte er. Auch bei anderen Dax-Unternehmen würden Journalisten ausspioniert. Telekom-Chef Obermann holt sich unterdessen externe Hilfe ins Haus, während Innenminister Schäuble Absagen auf seine Einladung kriegt.

Mit Rückenwind positiver Unternehmensbilanzen und Konjunkturdaten wird der Dax nach Einschätzung von Börsianern in der kommenden Woche weiter auf Erholungskurs segeln. Weitere Dax-Unternehmen und rund drei Dutzend Firmen aus MDax, TecDax und SDax öffnen ihre Bücher.