Ferrari (Formel-1)

Die Formel 1 steckt in ihrer bisher größten Krise. Mit Renault hat nach Ferrari ein weiterer Rennstall den Ausstieg beschlossen, falls die geplanten Regeländerungen für die kommende Saison umgesetzt werden. Das sind keine leeren Drohungen. Das Szenario einer Piratenserie der Hersteller wird immer wahrscheinlicher.

Der Automobil-Weltverband Fia hat gelassen auf die Ausstiegsdrohung von Ferrari aus der Formel reagiert. "Im Prinzip gibt es jetzt das schriftlich, was sie uns vorher schon mündlich mitgeteilt haben", sagte ein Fia-Sprecher.

Ferrari hat im Streit um die geplante Zweiklassengesellschaft in der Formel 1 für einen Paukenschlag gesorgt: Der Team-Weltmeister kündigte den Ausstieg an, falls der Weltverband seine Regeländerungen nicht zurücknimmt.

Anders als für FIA-Boss Max Mosley ist für Fernando Alonso, Nick Heidfeld und Giancarlo Fisichella eine Formel 1 ohne Ferrari schlicht nicht vorstellbar.

FIA-Boss Max Mosley will im Streit mit Ferrari über die schon beschlossene Budgetgrenze nicht einknicken - auch wenn es traurig wäre, den Traditionsrennstall zu verlieren.

Branchenriese Ferrari wettert in einem Brandbrief an den FIA-Boss Max Mosley gegen das Etatlimit von rund 45 Millionen Euro pro Jahr und droht mit einem Veto gegen die Neuregelung.

Mit einem Paukenschlag hat Sebastian Vettel im Regen-Rennen von Schanghai die Konkurrenz geschockt, während Ferrari und Mercedes hinterher fuhren. Die Grundkoordinaten der Königsklasse sind durcheinandergewirbelt. Doch was die Zuschauer freut, schockiert die Rennstall-Bosse.

Nach Ferraris schlechtestem Formel 1-Saisonstart seit 28 Jahren mit null Punkten nach drei Rennen beklagt Italien den Absturz seines vergötterten Traditionsrennstalls. Im Teams selbst herrscht Ratlosigkeit.

Trotz des schlechtesten Saisonstarts seit 1992 hat Ferrari-Präsident Montezemolo seinem Rennstall das Vertrauen ausgesprochen. Er habe aber keine Lust darauf, sein Team "nach jedem Rennen in einer Art TV-Comedy-Video zu sehen".

Die italienische Presse nimmt nach der zweiten Nullnummer im zweiten Saisonrennen das Ferrari-Team gnadenlos auseinander. Der Rest der Pressewelt feiert derweil Jenson Button und Ross Brawn.