Frauen

Mit dem 2:1 gegen Kanada starten die DFB-Frauen erfolgreich in das WM-Turnier. Ein spielerisches Feuerwerk bleibt den Zuschauern zwar verwehrt, die Stimmung ist dennoch großartig. Fest steht zudem, dass Silvia Neid und ihre Kickerinnen einen Titel schon sicher haben: den im Tiefstapeln. von Christoph Wolf, Berlin

Fifa-Präsident Sepp Blatter macht bei der Eröffnung der Frauenfußball-WM in Deutschland weiter, wo er beim Kongress des Weltverbandes aufgehört hatte. Zu Korruptionsvorwürfen sagt er einfach nichts, bricht erneut eine Pressekonferenz ab, weil Journalisten ungebetene Fragen stellen. Und lässt seine Anwesenheit beim Spiel der deutschen DFB-Frauen verschweigen. von Christoph Wolf, Berlin

Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ist eröffnet - und die deutsche Mannschaft startet mit einem überzeugenden Sieg gegen Kanada ins Projekt Titelverteidigung. Nach einer beruhigenden Führung vergessen die DFB-Frauen, ihre Chancen in Treffer umzumünzen. Und kassieren vor der Rekordkulisse in Berlin den ersten Gegentreffer seit mehr als elf Stunden.

Im ersten Spiel der Fußballweltmeisterschaft siegen Frankreichs Frauen knapp aber verdient gegen Nigeria. Das erste Tor des Turniers erzielt Stürmerin Marie-Laure Delie. Die französische Equipe untermauert damit ihren Status als Geheimfavorit auf den Titel.

Mario Basler gehört zu der Generation von Fußballprofis, die stets ungefragt ihre Meinung kundtun. Wen wundert es da, dass "Supermario" auch antiquierte Ansichten vertritt, wenn es um Frauenfußball geht - es geht aber auch anders.

Acht Monate mit der Familie auf Weltreise - da könnte man an seine Belastungsgrenzen stoßen. Nicht so Moderator Jörg Pilawa. Er und seine Frau Irina stellen fest, was für ein tolles Team sie sind, und wünschen sich Verstärkung. Voilà: Kind Nummer vier kommt im August.

Während Präsident Karsai in Teheran an einem Anti-Terrorgipfel teilnimmt, jagt ein Selbstmordattentäter in Afghanistan einen Wagen voller Sprengstoff in die Luft. Direkt an einer Klinik. Wieder sind es vor allem Frauen und Kinder, die sterben. Die Taliban weisen jede Verantwortung von sich.

Die Bilanz ist eindeutig, die Rollen sind klar verteilt: Wenn Kanadas Fußball-Frauen am Sonntag zum WM-Auftakt auf Gastgeber Deutschland treffen, ist die Neid-Elf haushoher Favorit. Doch die Noramerikanerinnen haben einen Plan: Mit Mauertaktik zum Erfolg.

Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die DFB-Frauen mit einem Kaffeeservice als Titelprämie zufriedengaben. Für den Sieg bei der Heim-WM ist für Birgit Prinz und Co. eine Rekordprämie ausgelobt, auf die andere Nationen nur neidisch blicken können.

Niemand erwartet bei der Fußball-WM der Frauen ein Sommermärchen wie 2006. Die Fußballerinnen hätten es schließlich verdient, ihre eigene Geschichte zu schreiben, findet die deutsche Presse. Außerdem zähle der langfristige Erfolg, denn der Fußball komme hier noch vor dem Spektakel.