Insolvenz

Die sächsische Uhrenfabrik Mühle-Glashütte GmbH hat nach eigenen Angaben Insolvenz angemeldet. Nach einem wettbewerbsrechtlichen Streit mit dem ortsansässigen Uhrenhersteller Nomos und gescheiterten Vergleichsverhandlungen mussten Rückstellungen für Vertragsstrafen von 63 Millionen Euro gebildet werden. Damit ist das Traditionsunternehmen überschuldet.

Die Zahl der Unternehmenspleiten in Deutschland geht weiter zurück, gleichzeitig melden aber immer mehr Privatleute Insolvenz an. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gingen 7.336 Firmen in Konkurs. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm dagegen weiter zu. Sie lag ein Fünftel über Vorjahresniveau.

Acht Monate nach der Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile hat ein Teil der ehemaligen Beschäftigten wieder einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Die beiden Auffanggesellschaften haben bisher mehr als 1000 Mitarbeiter vermittelt. Nach der Insolvenz waren rund 2500 der einst 3000 Beschäftigten in die Gesellschaften gewechselt.

Die bundesweite Kanzleikette steht vor der Pleite. Beim Amtsgericht Dortmund sind nach Angaben eines Sprechers mehrere Insolvenzanträge eingegangen. In den nächsten Tagen wird entschieden, ob ein Verfahren eröffnet wird. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unterdessen nach einer Anzeige wegen Insolvenzverschleppung gegen Firmengründer Eugen Boss.

Die Comtrade AG hat beim zuständigen Amtsgericht Hamburg beantragt, ein Insolvenzverfahren zu eröffnen. Der Hamburger IT-Spezialist begründete diesen Schritt mit erheblichen Umsatz- und Ergebniseinbrüchen und dem dadurch entstandenen Liquiditätsausfall. Comtrade sucht nun nach einem neuen Investor, um das Geschäft mit neuem Kapital weiterzuführen.

Die Führungsspitze des taiwanischen Elektronikkonzerns hat Vorwürfe des Insiderhandels im Zusammenhang mit der Insolvenz der deutschen Handy-Tochter BenQ Mobile zurückgewiesen. Nach einer siebenstündigen Vernehmung durch Strafermittler wurden Vorstandschef K.Y. Lee und Konzernpräsident Sheaffer Lee gegen eine Kaution von gut einer halben Mio. Euro auf freien Fuß gesetzt.

Der US-Hypothekenfinanzierer New Century Financial beantragte am Montag in Delaware Insolvenz nach Kapitel 11 des US-Rechts. Damit kann er unter Gläubigerschutz weiter arbeiten. Es ist der bislang schwerwiegendste Kollaps in der Branche im Zuge der aktuellen US-Immobilienkrise.

Die Finanzlage der US-Hypothekenbank New Century Financial wird enger. Einer der Kreditgeber, die britische Barclays, habe rund 900 Mio. Dollar zurückverlangt, teilte die Bank mit Sitz in Irvine der US-Börsenaufsicht SEC mit. Damit wächst die Gefahr einer Insolvenz, mit der in Fachkreisen bereits seit einigen Tagen gerechnet wird.

In Taiwan ist der Finanzchef des Elektronikkonzerns BenQ festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft will wissen, ob Top-Manager des Unternehmens Insidergeschäfte getätigt haben, bevor der Konzern im September die Insolvenz seiner deutschen Handy-Tochter erklärte. Der Aktienkurs des Unternehmens stürzte daraufhin in Asien auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren.

Der Hypothekenanbieter kämpft ums Überleben. Nach Einschätzung von Analysten steht New Century kurz vor einer Insolvenz. Das Unternehmen habe einen letzten Versuch gestartet, um einen Zusammenbruch zu vermeiden. Die Aktien haben seit Jahresbeginn ungefähr 90 Prozent an Wert verloren. Der Kurssturz setzte ein, als New Century vor etwa einer Woche strafrechtliche Ermittlungen bekannt gab.