IWF

Die Selbstkritik des IWF im Umgang mit Griechenland sorgt in Europa für nachhaltige Verstimmung. Bundesfinanzminister Schäuble erinnert den Währungsfonds an seine Kernaufgaben. IWF-Chefin Lagarde äußert sich dagegen "persönlich sehr zufrieden."

Eigentlich ginge es aufwärts mit der US-Wirtschaft, sagt der Internationale Währungsfonds - wenn nicht Washington dazwischenfunken würde. Mit Sparen nach dem Rasenmäher-Prinzip setzten die Politiker das Wohl des Landes aufs Spiel. Die USA müssten zwar ihr Budgetdefizit in den Griff kriegen, meinen die Währungshüter. Aber so werde das nichts.

In der Finanzaffäre um IWF-Chefin Lagarde ist gegen den Chef des Telekomriesen France Télécom/Orange, Stéphane Richard, ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Der Freund von Ex-Präsident Sarkozy und einstige Anhänger von Strauss-Kahn überzeugt die Justiz nicht von seiner Unschuld.

Kläger, Verteidiger, Experten – sie alle werden bei der Prüfung der EZB-Politik in Karlsruhe gehört. Die herbeizitierten Ökonomen sparen nicht mit Kritik an der EZB – doch ob die umstrittenen Anleihekäufe die Befugnis der Währungshüter überschreiten, können auch sie nicht sagen. Das müssen die Richter nun entscheiden und kriegen noch eine Warnung von IWF-Chefin Lagarde mit auf den Weg.

Das schuldengeplagte Griechenland ist noch lange nicht über den Berg: Die Wirtschaft liegt am Boden, die Arbeitslosigkeit klettert dagegen von Rekord zu Rekord. Und schon wird über einen weiteren Schuldenschnitt gestritten.

In Sack und Asche treten die Experten des Internationalen Währungsfonds vor die Öffentlichkeit: In einer offiziellen Rückschau berichten sie von Fehlern und "Misserfolgen" bei der ersten Rettungsaktion für Griechenland. Und die Griechen? Sie feiern den Bereicht als "objektiv und uns willkommen".

Starke und robuste inländische Fundamentaldaten, ein Lob für die deutsche Finanzpolitik - und dennoch nimmt der IWF den Konjunkturausblick für Deutschland deutlich zurück. Die Gründe sind nicht unbedingt neu, aber ihre Folgen wirken länger nach als gedacht.

Das Euro-Krisenland Griechenland kommt bei Überprüfungen durch seine Geldgeber gut weg. Der Internationale Währungsfonds und die Eurogruppe haben Lob übrig – und geben erneut eine Finanzspritze frei. Gleichzeitig machen sie Athen klar, dass ein Nachlassen bei Reformen nicht in Frage kommen darf.

Der Internationale Währungsunion schließt sich den vielen skeptischen Stimmen zu China an: Beim Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde wird es im laufenden Jahr wohl nichts mit der 8 vor dem Komma. Sorgen bereitet den Experten aus Washington vor allem der wachsende Schuldenberg.

An den Rohstoffmärkten überwiegen zu Wochenbeginn die Sorgen: Die Nikkei-Schwäche verheißt konjunkturell nichts Gutes. Beim Gold diskutieren Anlagestrategen auffällige Großeinkäufe mehrerer Zentralbanken. Die Gerüchteküche brodelt: Ist Zypern verantwortlich für den jüngsten Preisrutsch?