Krawalle

Jagdszenen, Tränengas, Verletzte: Wieder überschatten Randale und Krawalle die Fußball-EM in Frankreich. Diesmal sind mehrere Hundert englische Fans in Lille unterwegs. Dort traf zuvor Russland auf die Slowakei.

Mehr als zehntausend russische Fans werden zum EM-Spiel ihres Teams gegen die Slowakei in Lille erwartet. In der Nacht bleibt es in der nordfranzösischen Stadt ruhig, Russlands Sportminister Mutko kann neue Randale aber nicht ausschließen. Unterdessen gibt es auch in Russland Kritik - an den eigenen Prügel-Fans.

Daniel Warlow ist den Behörden bekannt. Seit 2010 ist der Birmingham-City-Fan in mindestens neun gewaltsame Zwischenfälle verwickelt gewesen. Nach Frankreich darf er dennoch einreisen - er schlägt wieder zu, wie Videobilder beweisen.

• 43 Russen in Gewahrsam Frankreich geht massiv gegen EM-Hooligans vor

Eigentlich sollte sich in Frankreich zurzeit alles um Fußball drehen. Stattdessen gehen Zehntausende gegen die Regierung auf die Straße. In Paris kommt es zu heftigen Krawallen.

Nach den Hooligan-Krawallen bei der Fußball-EM greifen die französischen Behörden durch. Ein Bus mit russischen Fans wird bei einem Großeinsatz der Polizei festgesetzt, insgesamt 43 mutmaßliche Randalierer werden in Gewahrsam genommen, vielen droht die Ausweisung. Zwei Ministeriumsmitarbeiter aus Russland werden verhört.

• Ausschluss bei erneuten Krawallen Russland spielt Fußball-EM auf Bewährung

EM-Teilnehmer Russland fliegt im Fall erneuter Fanausschreitungen mit sofortiger Wirkung aus dem Fußball-Turnier. Die Uefa verhängt nach den massiven Krawallen im Stadion von Marseille einen Ausschluss auf Bewährung. Russland appelliert an seine Fans, relativiert die Ausschreitungen aber auch.

• Bilderserie Fan-Randale in Marseille - die hässliche Fratze der Gewalt

Tolle Tore, emotionale Trainer, euphorische Fans: Das ist die Fußball-Welt, wie sie der Uefa gefällt. Das ist auch das, was die Fans vor den Bildschirmen präsentiert bekommen. Unschöne Szenen werden von der Uefa strikt zensiert. Dagegen regt sich Kritik.

Mit Entsetzen reagieren Funktionäre, Experten und Fußball-Fans auf die Ausschreitungen von Marseille. Ganz anders der russische Vize-Parlamentspräsident Lebedew. Der findet daran "nichts Schlimmes". Schließlich gehe es um die Ehre des Landes.