Migranten

Zehn Menschen sollen die Mitglieder des NSU getötet haben. Die meisten Opfer waren Migranten. Die Ermittlungen kommen lange nicht voran. Fragwürdig ist dabei auch die Rolle von Informanten aus der rechten Szene. Die SPD fordert darum Konsequenzen.

Linke und Hilfsorganisationen für Migranten können nicht genug Schweizer überzeugen: Ein verschärftes Asylgesetz wird kommen. Fast vier von fünf Bürger sind für eine Politik der harten Hand gegenüber Einwanderern.

Kommunen und Städte klagen immer lauter über sogenannte Armutseinwanderer aus Rumänien oder Bulgarien. Bundesinnenminister Friedrich wirft den Migranten vor, gezielt das deutsche Sozialsystem zu missbrauchen. Dagegen will er vorgehen - "ohne großes Federlesen".

Es ist die sechste Nacht in Folge, in der in Schweden Autos brennen. Insgesamt lässt die Gewalt zwar nach, aber die Krawalle breiten sich nun von Stockholm auf andere Städte aus. In Örebro fackeln Randalierer eine Schule ab.

Der Opfer-Anwalt Daimagüler zeigt sich wütend. Der Grund: Beate Zschäpe schien sich vor Gericht "im Glanz der Kameras zu sonnen und genoss es offenbar, im Mittelpunkt zu stehen." Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Böhmer, kritisiert, dass viele Migranten ihr Zutrauen zum deutschen Rechtsstaat verloren hätten.

NSU-Morde, Rassendiskriminierung durch die Polizei, Abschiebung in Folterländer, mangelnde Chancen für Frauen und Migranten: Vor dem UN-Menschenrechtsrat werden Deutschland die Leviten gelesen. Es gibt zahlreiche Länder, die das genüsslich auskosten.

Bewerbungen ohne Namen, Geschlecht, Foto und Nationalität erhöhen die Chancen für Migranten und Frauen auf dem Arbeitsmarkt, zeigt ein Modellprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Doch was ist bei dieser Form der Bewerbung zu beachten?

Deutschland geht es gut. So gut, dass Tausende Menschen außerhalb des Landes diese Attraktivität erkannt haben und versuchen, illegal einzureisen. Im europäischen Vergleich ist Deutschland sogar das Hauptziel von Migranten, deren Reise meist vor den Grenzen endet.

• Studie: Besorgniserregender Trend EU droht die soziale Spaltung

Immer mehr Mütter in Deutschland gehen arbeiten, auch ihre Wochenarbeitszeit hat sich erhöht. Doch trotzdem besteht offensichtlich noch großer Nachholbedarf. Vor allem ausländische Frauen haben es immer noch schwer auf dem Arbeitsmarkt.

Der Bürgerkrieg in Mali tobt seit fast einem Jahr. Die Weltgemeinschaft schaut lange tatenlos zu. Auch Frankreichs Präsident Hollande. In einem beispiellosen Alleingang ändert er plötzlich seine Haltung. Auch Uran, Migranten und vor allem Frankreichs Innenpolitik dürften ihn umtreiben. Von Issio Ehrich