Opec

Die Opec hat zum sechsten Mal in Folge ihre Prognose für die weltweite Erdöl-Nachfrage für 2008 gesenkt. Hauptgrund sei die sich abschwächende Konjunktur. Dazu kommen Sorgen am Finanzmarkt.

Nach der Kürzung der Ölfördermenge durch die Opec steigen die Ölpreise wieder. Das Barrel US-Leichtöl WTI kostet am Vormittag 103,51 Dollar und damit 0,2 Prozent mehr als am Vorabend.

Angesichts stark gesunkener Rohölpreise wird die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ihre Förderung um rund 520.000 Barrel pro Tag kürzen. Angesichts der "überversorgten Märkte" soll ab sofort auch auf eine strikte Einhaltung der neuen Förderquoten geachtet werden. Vor allem Saudi-Arabien hatte zuletzt deutlich mehr Rohöl gefördert.

Vor dem Treffen der Opec-Länder in Wien hat sich der saudiarabische Ölminister Al-Naimi gegen ein Drosselung der Ölfördermenge ausgesprochen. Der Markt sei ausgewogen und die Lagerbestände gut gefüllt. Man habe "gute Arbeit" geleistet.

Die Opec entscheidet über die Förderquoten. Doch trotz des sinkenden Ölpreises rechnen Experten nicht damit, dass das Kartell die Förderung kräftig drosseln wird - zumindest vorerst nicht.

Nach der Rettungsaktion für die US-Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae setzen nun auf eine Erholung der gebeutelten Wirtschaft, damit steigen auch die Rohstoffpreise. Jetzt wartet der Markt auf das Opec-Treffen am Dienstag.

Kaum ein Faktor kann die US-Märkte so schnell und so dramatisch bewegen wie der Ölpreis, wenn er überraschend steigt oder fällt. Allzu viele Einflüsse bewegen dessen täglichen Stand.

Das Sparprogramm bei Air Berlin trägt nach Angaben von Airline-Chef Joachim Hunold erste Früchte. Einen überraschenden Vorschlag hält der Manager für den Fall bereit, dass der Ölpreis nicht wieder sinken sollte.

Die Opec hält langfristig einen Ölpreis von 80 US-Dollar pro Barrel für denkbar. Laut Opec-Chef Chelil müssten nur der Dollar weiter zulegen und die Ängste vor einem internationalen Konflikt nachlassen.

Irans Opec-Gesandter hält einen Anstieg des Ölpreises auf 500 Dollar pro Barrel innerhalb weniger Jahre für denkbar. Sollte der Dollar weiter an Wert verlieren und sich die politischen Spannungen verschärfen, seien bis zu 500 Dollar in den nächsten Jahren denkbar, sagte Mohammed Ali Chatibi in einem Interview.