Paris

Keine 24 Stunden, nachdem eine Serie von Anschlägen die französische Hauptstadt erschüttert hat, herrscht in Paris Fassungslosigkeit. Viele Einwohner haben Angst vor weiteren Attentaten. Von Judith Kormann, Paris

Die Anschläge von Paris haben mit den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen nichts zu tun, sagt der Islamismus-Experte Ahmad Mansour. Denn islamistische Terroristen kommen nicht von außen, "sie sind Produkte unserer Gesellschaft".

Der Schock und die Anteilnahme nach den Anschlägen von Paris sind groß. Auch die internationale Presse trauert, nennt aber auch mögliche Konsequenzen. Stimmen aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA.

Während Lassana Diarra mit der Equipe Tricolore im Stade de France gegen die deutsche Auswahl spielt, stirbt seine Cousine bei einem der Attentate von Paris. In die Trauer des Nationalspielers mischt sich Trotz.

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"Die Gefährdungslage war und ist hoch, die Lage ist ernst", sagt Bundesinnenminister de Maizière im Interview mit RTL. "Wir prüfen im Moment mögliche Deutschlandbezüge zu dieser Tat." Zugleich warnt er vor einem "Missbrauch der Debatte um die Flüchtlinge".

Noch bevor es zu den Anschlägen in Paris kommt, tötet die US-Luftwaffe den libyschen Chef des Islamischen Staates. Das Pentagon spricht von einer deutlichen Schwächung der Terrormiliz.

Offenbar sind die Zuschauer des Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich einem Blutbad entgangen. Einer der Pariser Attentäter versuchte nach Angaben eines Sicherheitsmanns, sich Zutritt zu dem Stadion zu verschaffen.

Auch das Qualifying zum Großen Preis von Brasilien steht im Zeichen der Anschläge von Paris. Nico Rosberg sichert sich die Pole - seine fünfte in Folge. Für Sebastian Vettel ist es ein ebenso gebrauchter Tag wie für das Krisenteam McLaren-Honda.

Die französischen Ermittler haben erste Erkenntnisse darüber, wer die Anschläge in Paris verübt hat. Einer der Männer soll ein französischer Dschihad-Rückkehrer sein. In Belgien nimmt die Polizei derweil einen Verdächtigen fest, der sich am Vorabend in Paris aufgehalten hatte.