Preisabsprachen

Die EU-Kommission hat internationale Hersteller von Autoglas wegen illegaler Preisabsprachen mit einem Rekordbußgeld von insgesamt 1,38 Mrd. Euro bestraft. Der Löwenanteil entfällt auf Saint-Gobain. Deutsche Unternehmen sind nicht beteiligt.

Der deutsche Energieriese RWE muss zusammen mit weiteren bekannten Konzernen wegen illegaler Preisabsprachen bei Paraffinwachs ein saftiges EU-Bußgeld von insgesamt 676 Mio. Euro zahlen.

Großkunden wie das Möbelhaus Ikea und die Bekleidungskette Hennes & Mauritz haben Fernsehberichten zufolge die schwedische Fluglinie SAS verklagt. Die Unternehmen machen offenbar Kosten geltend, die ihnen durch Preisabsprachen der SAS im Frachtgeschäft entstanden sein sollen.

Vier derzeitige oder frühere British-Airways-Manager sollen einem Zeitungsbericht zufolge wegen Preisabsprachen angeklagt werden. Die britische Wettbewerbsbehörde OFT wolle damit gegen Kartellverstöße bei der Festlegung von Treibstoffzuschlägen für Transatlantik-Flüge vorgehen, heißt es.

Das Bundeskartellamt geht großflächig gegen vermuteten illegalen Preisabsprachen im Markt der deutschen Kaffeeröster vor. Bundesweit durchsuchen Ermittler die Büroräume mehrerer Hersteller von Röstkaffee. In den vergangenen Jahren hatte sich der Konkurrenzkampf auf dem deutschen Kaffeemarkt verschärft.

Die EU hat im Verfahren um mögliche Preisabsprachen bei Kalziumcarbid und Magnesiumpulver auch den Mischkonzern Evonik im Visier. "Das Ermittlungsverfahren der EU-Kommission richtet sich teilweise auch gegen Evonik Degussa und eine ihrer Tochtergesellschaften", bestätigte der Konzern. Laut EU laufen Kartellverfahren gegen mehrere Unternehmen

EU-Behörden gehen Hinweisen auf angebliche Preisabsprachen im Markt für Körperpflegeprodukte und Haushaltsreiniger nach. Ermittler durchsuchen auch Büros des deutschen Konsumgüterkonzerns Henkel.

Die EU-Kommission hat mehrere internationale Fluggesellschaften wegen des Verdachts auf Kartellabsprachen durchsucht, darunter auch Büros der Lufthansa in Frankfurt. Die Fluggesellschaft hat volle Kooperation angekündigt.

Das Bundeskartellamt hat Ermittlungen wegen illegaler Preisabsprachen gegen sieben namhafte Hersteller von Schokolade und Süßwaren aufgenommen. Die zuletzt stark angestiegenen Preise weckten das Misstrauen der Wettbewerbshüter. Im Visier der Ermittler sind unter anderem Kraft Foods, Mars, Nestle, Ferrero und Haribo.

Die großen Energiekonzerne geraten wegen des Verdachts auf Preisabsprachen beim Strom immer stärker unter Druck. Nach einem Gutachten der Monopolkommission gibt es in Deutschland bei Strom und Gas keinen "funktionsfähigen Wettbewerb".