Pussy Riot

Angekündigt wurde sie schon länger, nun reichen die Musikerinnen von Pussy Riot vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage gegen Russland ein. In ihrem Prozess sei unter anderem gegen das Rechte auf freie Meinungsäußerung und das Folterverbot verstoßen worden, heißt es.

Nadeschda Tolokonnikowa leidet seit Langem an Kopfschmerzen. Jetzt wird sie in einem Krankenhaus untersucht, um herauszufinden, ob die Schmerzen die Folge einer schweren Krankheit sein könnten. Die russische Justiz betont: Tolokonnikowa ist nicht krank.

Frauen müssen sich mit kaltem Wasser waschen - bei minus 30 Grad Außentemperatur. Ihnen fehlen zudem Kopftücher und warme Stiefel. Ein Mitglied der Punkband Pussy Riot berichtet vom Alltag im Arbeitslager.

In seiner neuen Heimat kennt sich Gérard Depardieu aus. Unter seinen neuen Landsleuten gebe es zwar intelligente Leute, deren Begabungen sieht der Schauspieler aber eher in Feldern wie Schach, als in der Politik, genauer gesagt, in der Opposition. Auch zum Fall Pussy Riot hat Depardieu eine Meinung.

Irgendwie ist es tragisch. Allein aus monetären Gründen spielt der französische Nationalheld Depardieu dem russischen Präsidenten Putin ein Propaganda-Zückerchen zu, wie es lange keines gegeben hat. Was war gleich mit "Pussy Riot"? Die russische Opposition jedenfalls ist brüskiert. Von Jochen Müter und Jan Gänger

• "Habe Anfrage gestellt" Depardieu geht nach Russland

Dank ihres Auftritts in einer Moskauer Kirche und eines Prozesses mit vielen Fragezeichen, ist die Frauen-Band "Pussy Riot" inzwischen weltweit bekannt. Eine der Künstlerinnen, Maria Aljochina, sitzt ihre Strafe in einem Arbeitslager ab - offenbar nicht ganz problemfrei.

Die russische Punkband Pussy Riot erhält bei der Verleihung der "1Live Krone" einen Sonderpreis. Zur besten Band des Jahres werden die Toten Hosen gekürt. Bester Künstler wird Tim Bendzko, Album des Jahres ist "Mit K" von Kraftklub.

Das Urteil dürfte im Sinne Wladimir Putins sein: In Russland sind Videos der Gruppe Pussy Riot künftig nicht mehr ohne Weiteres im Internet zu sehen. Ein Moskauer Gericht stuft die Clips als extremistisch ein, Internetprovider müssen die Videos nun sperren.

Bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen kommt die Sprache auch auf den Umgang mit "Pussy Riot". Kanzlerin Merkel kritisiert das Urteil gegen die Sängerinnen deutlich. Zudem fordert sie von Gastgeber Putin, auf Gegenstimmen aus dem In- und Ausland nicht allzu dünnhäutig zu reagieren.

No more Popsternchen: Einst wurde Kate Nash in einem Atemzug mit Adele und Amy Winehouse genannt, als Teil der britischen Popsensation. Nun geht sie neue Wege: Statt Pop gibt es Punk, statt Klavier Gitarren. Fans sind schockiert, die britische Musikwelt gespalten. Aber auch Nash selbst ist verunsichert, wie ein Berliner Konzert zeigt. Von Markus Lippold