Rauchverbot

Am Mittwoch entscheidet das Bundeskabinett über den Gesetzentwurf der Regierung zum Rauchverbot. Rauchen in Zügen und Bundesbehörden soll künftig bis zu 1.000 Euro Bußgeld kosten.

EU-Gesundheitskommissar Kyprianou hat Deutschland aufgefordert, langfristig ein totales Rauchverbot zu erlassen. "Ein komplettes Rauchverbot ohne Ausnahmen ist die Lösung, die den effektivsten Gesundheitsschutz bietet", so Kyprianou. Die geplanten Ausnahmen beim Rauchverbot in Gaststätten stoßen unterdessen bei Politikern und Wissenschaftlern weiter auf Kritik.

In der Diskussion um den Nichtraucherschutz hat sich Niedersachsens Ministerpräsident Wulff für ein generelles Rauchverbot in Diskotheken ausgesprochen.

Die Bundesregierung erwägt nach den Worten ihrer Drogenbeauftragten, Bätzing, ein Rauchverbot in Autos. "Wir prüfen gerade, ob und wie es möglich ist, Rauchen beim Autofahren zu verbieten", so Bätzing. Wer etwa mit Kindern unterwegs sei und im Auto rauche, handele verantwortungslos. Die CSU ist gegen ein solches Verbot und spricht von der "Freiheit des Bürgers". Das Verkehrsministerium hat dafür keine Pläne.

Beim geplanten Rauchverbot in Gaststätten haben sich mehrere Ministerpräsidenten gegen strikte Verbote stark gemacht.

Ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und Gaststätten rückt näher. Es findet in den Bundesländern immer mehr Unterstützung.

Weitgehende Rauchverbote wird es in Deutschland offenbar nun doch geben. Die Facharbeitsgruppe der Bundesländer zum Nichtraucherschutz hat sich bei ihrer abschließenden Sitzung in Hannover auf strenge Verbote verständigt.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Binding will erneut einen fraktionsübergreifenden Gruppenantrag auf den Weg bringen. Derzeit befasst sich eine Kommission der Bundesländer mit dem Thema.

Tabakqualm soll nach dem Willen von Gesundheitskommissar Kyprianou aus allen Hotels, Gaststätten und anderen öffentlichen Räumen verbannt werden. Deshalb peilt die EU-Kommission Gesetze für ein europaweites Rauchverbot an. Denkbar ist auch, Tabakqualm offiziell als Krebs erregend einzustufen. Dann würde das EU-Gesetz zum Schutz vor Krebs erregenden Stoffen greifen.

Das schottische Rauchverbot in Kneipen und Bars hat einer kleinen Untersuchung zufolge bereits nach wenigen Wochen die Gesundheit der Mitarbeiter verbessert, berichten Forscher der Universität Dundee.