Rückruf

Das Gaspedal klemmt, die Bremsen versagen und Toyota steuert in die Krise. n-tv.de spricht mit Autoexperte Willi Diez über Qualitätsprobleme, die Kosten für das Desaster und Verschwörungstheorien um den Rückruf.

Derzeit läuft eine der größten Rückruf-Aktionen der Autogeschichte. Nahezu täglich starten Hersteller neue Rückrufe. Nun streikt offenbar die elektrische Servolenkung bei rund 900.000 GM-Modellen.

Nach dem Rückruf von Toyota muss auch der französische PSA-Konzern Autos in die Werkstatt beordern. Die Modelle Peugeot 107 und Citroën C1 sind annähernd baugleich mit dem Toyota Aygo und könnten das gleiche Gaspedal-Problem bekommen.

Nach Toyota müssen nun auch Peugeot und Citroën einen Rückruf starten. Die Modelle 107 und C1 aus den Baujahren zwischen 2005 und 2009 sollen in die Werkstatt. Nicht nur das haben die Modelle mit den Toyotas gemeinsam.

Die klemmenden Gaspedale haben den Präsidenten von Toyota, Toyoda, zu einer Entschuldigung an die Adresse der Käufer veranlasst. Er bedauert die Beunruhigung, aber man habe die Kundeninteressen an erste Stelle gesetzt.

Auch in Europa muss Toyota einen gigantischen Rückruf starten. 1,8 Millionen Autos sind betroffen. Das hängende Gaspedal beschädigt die Marke mittlerweile ganz erheblich. Experten sehen die Probleme allerdings weniger dramatisch.

Der Imageschaden ist bereits jetzt enorm, aber er könnte noch größer werden: Sechs Millionen Autos muss der japanische Hersteller Toyota in den USA zurückrufen, und auch in Europa sind Modelle betroffen. "Die Kollegen in Japan zählen noch", sagt ein Sprecher von Toyota Deutschland.

Bei Toyota muss man 43.000 Autos in die Werkstätten bitten. Grund sind Undichtigkeiten der Motoren. Betroffen sind auch Modelle von Lexus.

Fiat muss in Europa den Grande Punto in die Werkstatt beordern. Grund ist eine Anomalie in der Lenksäule. Betroffen sind 250.000 Autos.

In den USA muss Toyota in den USA die Gaspedale von 3,8 Millionen Autos austauschen. Sie waren zu lang und verklemmten sich unter der Fußmatte.