Time Warner

Paukenschlag in der US-Medienlandschaft: Der größte Kabelnetzbetreiber der USA legt offenbar ein großkalibriges Angebot für die Nummer zwei der Branche vor. Knapp 159 Dollar je Aktie reichen vermutlich aus, um den Rivalen zu übernehmen.

Das 62-Milliarden-Dollar-Angebot von Charter für den größeren Konkurrenten Time Warner Cable (TWC) erschüttert den US-Kabelmarkt. TWC lehnt das Angebot ab, spricht von "Diebstahl". Nun könnte sich Branchenprimus Comcast einmischen.

Im US-Fernsehgeschäft bahnt sich ein gigantisches Geschäft an. Obwohl er den deutlich geringeren Börsenwert hat, will der Kabelanbieter Charter den deutlich größeren Konkurrenten Time Warner übernehmen – für eine aberwitzige Summe.

Die Fernsehsparte beschert Time Warner eine Gewinnexplosion. Vor allem starke Serien sorgen dafür. Dagegen können Kino-Blockbuster kaum punkten. Analysten und Anleger sind zufrieden, das Papier ist einer der Highflyer 2013.

Die Kassenschlager "Man Of Steel" und "Hangover 3" lassen Time Warner jubeln. Der Umsatz klettert, der Gewinn noch deutlicher. Auch die Fernsehkanäle mit ihren Serienhits wie "The Big Bang Theory" oder "Game Of Thrones" sorgen für gute Stimmung bei der Konzernspitze. Die Anleger freuen sich über etwas anderes.

• Optimismus als Unternehmerpflicht Stahlbranche baut auf Asien

Medienmogul Murdoch macht es vor, nun folgt auch Time Warner: Der Medienkonzern trennt sich von seiner Verlagssparte. Dabei gehören die Titel, darunter das "Time"-Magazin, zum Bekanntesten, was an US-amerikanischen Kiosken ausliegt.

• Börsianer lesen im "Beige Book" Fed deutet Wachstum an

Unterhaltung ist ein Multimilliarden-Dollar-Geschäft in den USA. Das meiste Geld wirft dabei das Fernsehen ab. Das zeigt sich nach der Walt Disney-Bilanz auch bei der Konkurrenz Time Warner. Selbst mit dem "Hobbit" konnte der US-Medienriese die Zuschauer nicht ausreichend von der heimischen Couch herunter locken.

Die Zeiten von "Harry Potter" sind vorbei. Und auch andere große Film-Highlights fehlen bei Time Warner derzeit. Der Umsatz des Medienkonzerns sinkt. Der Gewinn fällt auch. Positiv fällt der Bezahlsender HBO auf. Hier kommt der Autor hin

Das Kinogeschäft floriert. Titel wie der letzte Teil der "Harry Potter"-Saga sorgen für volle Kassen, vor allem beim Filmstudio Warner Bros. Dank des Zauberlehrlings wächst auch bei der Mutter Time Warner der Konzernumsatz. Da zudem ein milliardenschweres Rückkaufprogramm angekündigt ist, greifen die Anleger zur Aktie.

Harry Potter verzaubert die Bilanz von Time Warner. Der US-Medienkonzern verzeichnet im dritten Quartal einen Gewinnanstieg um 60 Prozent. Time Warner rechnet nun mit einem Überbieten seiner Finanzziele für das Geschäftsjahr 2011.