2017 mehr als 100.000 Anträge Asylanträge in Frankreich auf Höchststand
08.01.2018, 12:26 UhrDie Zahl der Asylanträge in Frankreich ist auf einen neuen Höchststand gestiegen: Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als 100.000 Anträge registriert, 17 Prozent mehr als 2016, wie die Flüchtlingsschutz-Behörde Ofpra am Montag in Paris mitteilte.
In Deutschland werden für 2017 rund 200.000 Erstanträge erwartet, also gut doppelt so viele wie in Frankreich - allerdings deutlich weniger als im Rekordjahr 2016.
Von einem "historischen Niveau" sprach der Generaldirektor des Office français de protection des réfugiés et apatrides (Ofpra), Pascal Brice, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Das bestätigt, dass Frankreich eines der wichtigsten Länder für Asylanträge in Europa ist", sagte er. Mit insgesamt 100.412 lag die Zahl im vergangenen Jahr fünf Mal so hoch wie im ersten Jahr der Aufzeichnungen 1981, als laut der Behörde 20.000 Anträge verzeichnet wurden.
Die meisten Anträge in Frankreich stellten im vergangenen Jahr Albaner (insgesamt 7630, ein Plus von 66 Prozent). Sie haben so gut wie keine Chance auf Anerkennung, da Albanien als sicheres Herkunftsland gilt. Danach kamen die Anträge von Afghanen (5987, plus sechs Prozent). Deutlich rückläufig war die Zahl der Anträge von Syrern (3249 Anträge, minus zehn Prozent).
In Deutschland wurden nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) von Januar bis November 2017 insgesamt 184.796 Erstanträge verzeichnet. Im Jahr 2016 waren es 722.370 gewesen.
Quelle: ntv.de, AFP