Appell der Umweltbehörde EEA fordert mehr Naturschutz und stärkere Anpassung der EU-Länder an Klimawandel
29.09.2025, 13:53 Uhr
(Foto: picture alliance / Panama Pictures)
Die europäische Umweltbehörde (EEA) hat die EU-Länder zu mehr Naturschutz und einer besseren Anpassung an den Klimawandel aufgerufen. Zwar seien "bedeutende Fortschritte" bei der Verringerung von Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung gemacht worden, erklärte die EEA in einem am Montag veröffentlichten Bericht. In den kommenden Jahren seien aber schärfere Maßnahmen nötig, um für die Folgen des Klimawandels gewappnet zu sein. Das gelte auch für Deutschland.
Die EU-Länder müssten "die Umsetzung der bereits im Rahmen des Europäischen Green Deals vereinbarten politischen Maßnahmen und längerfristigen Schritte zur Förderung der Nachhaltigkeit vorantreiben", forderte die EEA. Dabei geht es um ein Gesetzespaket, das unter anderem das Aus für neue Verbrenner-Autos ab 2035 sowie CO2-Preise für den Verkehr- und Gebäudesektor enthält. Die Umweltbehörde mahnte, diese Gesetze beizubehalten.
"Der Gesamtzustand der Umwelt in Europa ist nicht gut", warnte die EEA. Die Natur des Kontinents sei "weiterhin von Zerstörung, Übernutzung und Verlust der biologischen Vielfalt betroffen". Der Zustandsbericht der Behörde beruht nach Angaben der Autoren auf Daten aus 38 europäischen Staaten.
Insbesondere verwies die EEA auf zunehmende Wasserknappheit und die übermäßige Nutzung von Böden durch die Landwirtschaft. Etwa 81 Prozent der geschützten Lebensräume befänden sich in einer schlechten oder sehr schlechten Verfassung, bei 60 bis 70 Prozent der Böden habe sich der Zustand verschlechtert und 62 Prozent der Gewässer in keinem guten ökologischen Zustand. Der Klimawandel verschärfe die Wasserknappheit.
Die Behörde geht davon aus, dass insgesamt bis zu 40 Prozent des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft, der allgemeinen Wasserversorgung und der Energieerzeugung eingespart werden könnten. Dafür seien gesetzliche Vorgaben, neue Technologien, mehr Wasserwiederverwendung sowie eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit nötig.
Quelle: ntv.de, AFP