Rund 1500 Opfer befreit Indonesische Polizei nimmt knapp 500 mutmaßliche Menschenhändler fest
20.06.2023, 14:30 Uhr
(Foto: dpa)
Bei Razzien hat die indonesische Polizei innerhalb von zwei Wochen knapp 500 Verdächtige wegen mutmaßlichen Menschenhandels festgenommen. Im gleichen Zeitraum seien mehr als 1500 Opfer gerettet worden, sagte Polizeisprecher Ahmad Ramadhan.
Die meisten Opfer wurden nach Polizeiangaben aus illegalen Unterkünften befreit, bevor sie als Dienstmädchen, Schiffspersonal oder Prostituierte ins Ausland geschickt werden konnten. Darunter waren auch Fälle möglicher Kinderarbeit.
Insgesamt seien 494 Verdächtige festgenommen worden, fünf wichtige Menschenhändler würden noch gesucht, sagte Ramadhan. Indonesien ist eines der wichtigsten Herkunftsländer von Arbeitsmigranten in Südostasien. Jährlich verlassen hunderttausende der ärmsten Menschen das Land, um im Ausland besser bezahlte Arbeit zu suchen. Dabei geraten viele in die Fänge von Menschenhändlern.
Im Kampf gegen den illegalen Menschenhandel hat die indonesische Polizei eine Sondereinheit geschaffen, was zu einer Zunahme von Ermittlungen und Verurteilungen wegen Menschenschmuggels geführt hat. Zahlreiche in andere südostasiatische Länder verkaufte Arbeiter konnten zudem nach Indonesien zurückgebracht werden.
UN-Angaben zufolge werden in Indonesien jährlich zwischen 100.000 und eine Million Menschen als Prostituierte oder Arbeiter verkauft.
Quelle: ntv.de, AFP