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Nach Lecornu-Rücktritt Macron will neuen Premierminister am Freitag ernennen

Macron muss entscheiden, ob er Neuwahlen ausruft oder ob es einen anderen Ausweg aus der Regierungskrise gibt (Archivbild).

Macron muss entscheiden, ob er Neuwahlen ausruft oder ob es einen anderen Ausweg aus der Regierungskrise gibt (Archivbild).

(Foto: Philippe Magoni/EPA POOL/AP/dpa)

Vier Tage nach dem überraschenden Rücktritt des französischen Premierministers Sébastien Lecornu will Präsident Emmanuel Macron am Freitag seinen nächsten Regierungschef ernennen, der Spekulationen zufolge erneut Lecornu sein könnte.

Am Freitagabend läuft die Frist ab, die Macron sich für die Ernennung eines Premierministers selbst gesetzt hat. Zuvor hat der Präsident um 14.30 Uhr alle Partei- und Fraktionschefs mit Ausnahme der Vertreter der links- und rechtspopulistischen Parteien in den Elysée eingeladen. Ein Grund für dieses Treffen wurde nicht genannt.

Derweil gibt es zahlreiche Spekulationen über den künftigen Premierminister, wobei weibliche Namen kaum genannt werden. Häufig wird gemutmaßt, dass Macron Lecornu erneut ernennen könnte. Macron hatte ihn gleich nach seinem Rücktritt damit beauftragt, weiter zu verhandeln, um Grundzüge eines Regierungsprogramms festzulegen.

Lecornu hatte am Mittwoch betont, dass er "dem Job nicht hinterherlaufe" und seine Mission für beendet ansehe. Er hatte sich aber auch optimistisch gezeigt, dass eine "absolute Mehrheit der Abgeordneten" sich auf einen Haushalt einigen könne.

Auch der Name des 75 Jahre alten früheren Ministers Jean-Louis Borloo als möglicher neuer Premierminister fiel mehrfach. Er hat seit mehr als zehn Jahren kein politisches Amt mehr inne, gilt aber als gut vernetzt. Borloo erklärte allerdings, dass der Elysée ihn bislang nicht kontaktierte habe.

Es gibt auch die Hypothese, dass Macron sich schließlich doch noch für einen Premierminister aus dem linken Lager entscheiden könnte, das bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr stark abgeschnitten hatte. Als Kandidaten gelten der ehemaligen Premierminister Bernard Cazeneuve und der Vorsitzende des Rechnungshofs, Pierre Moscovici.

Quelle: ntv.de, AFP

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