Ergebnisse einer Marktanalyse Satelliteninternet in Deutschland nur Ergänzung für ländliche Haushalte
24.09.2025, 13:12 Uhr
Schnelles Internet überall ist das Versprechen von Starlink. (Archivbild)
(Foto: Christoph Soeder/dpa-ENR-Pool/dp)
Satelliteninternet ist einer Untersuchung zufolge in Deutschland derzeit keine Konkurrenz zu bestehenden Festnetz- und Mobiltechnologien - kann aber für schlecht versorgte Haushalte auf dem Land sinnvoll sein. Unter anderem bei der Datenrate, der Zuverlässigkeit, dem Stromverbrauch und der Verfügbarkeit sei Internet per Satellit einem Glasfaseranschluss unterlegen, erklärte der Autor der am Mittwoch veröffentlichten und vom Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) in Auftrag gegebenen Studie, Kristof Obermann von der Technischen Hochschule Mittelhessen.
Es gebe allerdings Haushalte, "für die ein Glasfaseranschluss aufgrund der damit verbundenen enormen Kosten selbst auf Basis des Förderprogramms des Bundes nicht mehr angemessen wäre", fuhr Obermann fort. "Hier kann das Internet aus dem Orbit angesichts der dramatischen Haushaltslage von Bund, Ländern und Kommunen eine sinnvolle Alternative sein, um digitale Teilhabe sicherzustellen."
Die Untersuchung beschäftigt sich mit dem Satellitennetzwerk Starlink von US-Milliardär Elon Musk. Derzeit kann Starlink laut Untersuchung in Deutschland rund 200.000 Kunden mit 100 Mbit pro Sekunde versorgen. Den Angaben nach hätte das Unternehmen bei einem angenommenen Endausbau mit insgesamt 42.000 Satelliten in Deutschland die Möglichkeit zur Versorgung von rund 13 Millionen Kunden mit 100 Mbit/s im Download. Jedoch gründe diese Einschätzung auf Angaben von Starlink, es sei unklar, ob dies wirklich so umgesetzt werden könne.
Die Studie verweist zudem auf den etwa im Vergleich mit einem Glasfasermodem hohen Stromverbrauch der Empfangsantenne sowie einen größeren Installationsaufwand. Die meisten Menschen in Deutschland lebten überdies in Mehrfamilienhäusern, wo für die Installation einer Antenne auf Balkon oder Dach eine Zustimmung der Eigentümergemeinschaft erforderlich werde.
Quelle: ntv.de, AFP