Kontoeröffnung oder für den Club Schweiz führt den elektronischen Identitätsnachweis ein
28.09.2025, 17:14 Uhr
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Die Schweiz führt trotz beträchtlicher Widerstände einen elektronischen Identitätsnachweis ein. Damit können Menschen sich digital ausweisen, etwa um online ein Bankkonto zu eröffnen oder um ihr Alter beim Eintritt in einen Club zu belegen. Bei einer Volksabstimmung wurde die Vorlage mit 50,4 Prozent angenommen, wie die Bundeskanzlei in Bern mitteilte.
Die E-ID soll in einer elektronischen Brieftasche auf dem Smartphone gespeichert werden, die Nutzung bleibt freiwillig. Gegner dieser Neuerung, darunter die rechtskonservative SVP, punkteten bei vielen Wählern mit Warnungen, die Privatsphäre sei damit nicht mehr gesichert und es komme zu einer Massenüberwachung. Schließlich setzten sich jedoch knapp die Befürworter durch, darunter Wirtschaftsverbände und liberale Politiker. Sie argumentierten, dass die E-ID eine sichere, freiwillige und praktische Lösung sei. Ein erster Versuch für einen solchen Nachweis war 2021 gescheitert. Damals lehnte die Bevölkerung die Idee ab, weil private Firmen die E-ID herausgeben sollten. Nun ist der Bund dafür zuständig.
Ja zu Immobiliensteuer-Reform
Die Schweizer stimmten auch für die Reform einer Immobiliensteuer. Dabei ging es um die geltende Regel, dass diejenigen, die ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung bewohnen, eine fiktive Summe versteuern müssen, die der Miete entsprechen würde. Dies wird Eigenmietwert genannt. Im Gegenzug können sie etwa Darlehenszinsen und Unterhalt von der Steuer absetzen. 57,7 Prozent stimmten für die Abschaffung dieser Steuer. Stattdessen können die Schweizer Kantone eine neue Abgabe auf Zweitwohnungen erheben. Etwa ein Drittel der Schweizer lebt in Eigentum. Sie waren mehrheitlich für die Abschaffung. Unter Mietern herrschte hingegen Sorge, dass niedrigere Steuereinnahmen für sie zu Steuererhöhungen führen könnten.
Quelle: ntv.de, dpa